Primark schließt Filialen: Verdi kritisiert Primark-Schließung in Frankfurt

Die Billig-Modekette Primark will bundesweit mehrere Filialen schließen – auch in Frankfurt. Laut Verdi erfuhr der Gesamtbetriebsrat nur wenige Augenblicke vor der Öffentlichkeit von der Ausdünnung.

Der Textil-Discounter Primark hat am Dienstag angekündigt, vier Filialen in Deutschland zu schließen. Man sei in einigen Regionen "überrepräsentiert", und die Rentabilität in den deutschen Stores sei "auf einem inakzeptablen Niveau", hieß es dazu in einem verschickten Schreiben des Managements an die Belegschaft.

Neben Gelsenkirchen, Krefeld und Kaiserslautern ist auch die Filiale im Frankfurter Nordwest-Zentrum betroffen. Die geplanten Einschnitte sollten "so sozialverträglich wie möglich" gestaltet werden, hieß es in einem Brief an die Mitarbeiter. Laut der Gewerkschaft Verdi sollen insgesamt 420 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren.

Über diese geplanten Schließungen sei der "Gesamtbetriebsrat wenige Augenblicke vor der Presse informiert" worden – per Telefonkonferenz. Laut Verdi sehe "ein ernsthafter Austausch über Filialschließungen und somit über die Existenzgrundlage der Beschäftigten" anders aus.

Betroffene Filialen sollen Mitte 2024 schließen

Generell seien die Arbeitsbedingungen in den verbleibenden deutschen Stores "auf einem inakzeptablen Niveau". Der Gesamtbetriebsrat wolle die bislang gesammelten Feedbacks der Beschäftigten deshalb nutzen, um die Veränderungen im Unternehmen anhand eigener Kriterien zu gestalten.

Im Juni sollen die Betriebsräte die Primark-Führung "mit eigenen Forderungen zur Umstrukturierung des Unternehmens" konfrontieren, heißt es weiter in der Mitteilung. Die Billig-Modekette plant die betroffenen Filialen bis Mitte 2024 zu schließen.