Frankfurt: EZB muss Zentrale im Sommer dicht machen

Die Europäische Zentralbank schließt ihren Hauptsitz im August. Grund dafür seien "Wartungs- und Verbesserungsarbeiten." Das Gebäude steht erst seit acht Jahren.

Wegen Reparaturarbeiten an der Elektrik schließt die Europäische Zentralbank (EZB) im Frankfurter Ostend für den kompletten August ihre Zentrale. Damit müssen die rund 2.000 Mitarbeiter ins Home Office wechseln. Als erstes berichtete die "Süddeutsche Zeitung" über die bevorstehende Schließung.

Wie die EZB mitteilte, sei der Startschuss die kommende Woche. Ab dann soll die offenbar überholungsbedürftige Elektronik wieder erneuert werden. Das Gebäude der EZB ist jedoch erst acht Jahre alt. Die Elektrik zählt zur kritischen Infrastruktur der EZB-Zentrale. Der Handel mit Wertpapieren, die Sicherung der Daten und die Kommunikation zwischen den Abteilungen laufen digital.

Die EZB hingegen will die Schließung eher klein halten. Sie sei "zu Wechsel- und Testzwecken" erforderlich, heißt es. Der Betrieb der EZB laufe normal weiter. Nach Informationen der "FR" hatte es schon im Mai an langen Wochenenden Teilschließungen des Gebäudes gegeben, um die Problematik in den Griff zu bekommen.

EZB-Sprecher: "Keine Reparatur defekter Infrastrukturen"

Gegenüber der "Hessenschau" betont ein EZB-Sprecher, dass "keine Reparaturen defekter Infrastrukturen" durchgeführt würden. Es gehe vielmehr um "die Anpassung der Stromnetze, die Verbesserung der Notstromversorgung und die Aktualisierung des Energiemanagements". Die Wartung "komplexer elektrischer Systeme", wie des Hauptgebäudes und des Rechenzentrums, werden laut EZB kontinuierlich durchgeführt, heißt es.

Bevor jedoch das Gebäude geschlossen wird, hat am Donnerstag der EZB-Rat noch einmal getagt, um wegen der anhaltenden Inflation den Leitzins um 0,25 Prozent anzuheben. Der zentrale Leitzins, also der Satz, zu dem Geschäftsbanken sich Geld bei der EZB leihen können, steigt damit auf 4,25 Prozent. Es ist die neunte Erhöhung in Folge seit Juli 2022.