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Paul Ehrlich-Preis für Gründer und Mitarbeiter von Biontech


Frankfurt am Main
Paul Ehrlich-Preis für Gründer und Mitarbeiter von Biontech

Von dpa
21.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Biontech-GründerVergrößern des BildesUgur Sahin (r) und Özlem Türeci sitzen in der ersten Reihe. (Quelle: Federico Gambarini/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Die Menschen hinter dem Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 geehrt. Die drei Preisträger erhalten die Auszeichnung "für ihre Erforschung und Entwicklung von messenger-RNA zu präventiven und therapeutischen Zwecken", wie der Stiftungsrat am Dienstag in Frankfurt am Main bekanntgab. Das Preisgeld in Höhe von 120.000 Euro teilen sich die Biontech-Gründer, das Ärzte-Ehepaar Özlem Türeci (54) und Uğur Şahin (56), und die Biochemikerin Katalin Karikó (66), die sich 2013 dem Unternehmen anschloss.

Die Auszeichnung gilt als eine der bedeutendsten Ehrungen in der medizinischen Grundlagenforschung. Viele Preisträger der vergangenen Jahrzehnte bekamen später den Medizin-Nobelpreis. Die Ehrung wird seit 1952 verliehen. Überreicht wird der Preis traditionell am Geburtstag des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich, dem 14. März.

Die Ehrung würdigt mehr als die Entwicklung des Corona-Impfstoffs. Die Preisträger hätten eine Technologie etabliert, "die in Teilbereichen der Medizin einen Paradigmenwechsel einleiten dürfte", begründete der Stiftungsrat seine Wahl. Die Möglichkeiten reichten von der Gabe von Impfantigenen oder therapeutisch wirksamen Proteinen hin zur internen Produktion in den Körperzellen der Patienten. Die "spektakulär schnelle" Entwicklung eines hochwirksamen Impfstoffes gegen Covid-19 würdigte die Jury als "herausragenden Erfolg".

Die Ungarin Katalin Karikó forscht an der University of Pennsylvania. Während in Therapien mit DNA große Hoffnungen gesetzt wurden, schien mRNA für einen medizinischen Einsatz nicht in Frage zu kommen, erklärte der Stiftungsrat. Karikó sei in den 1990er Jahren dennoch unbeirrt ihrem Ziel treu geblieben. Vielen Widrigkeiten zum Trotz sei ihr ein entscheidender Durchbruch gelungen: "Sie entdeckte, wie sich die körpereigene Abwehrreaktion gegen synthetische mRNA ausschalten und damit die intrazelluläre Proteinproduktion deutlich erhöhen ließ."

Die Begründung der Wahl, dass mit der Auszeichnung eben nicht nur die Entwicklung des Impfstoffs, sondern auch die Etablierung einer neuen Technologie gewürdigt werde, dürfte bei Sahin und Türeci besonders große Freude hervorgerufen haben. Das Forscherpaar wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass es der Kampf gegen Krebs mit Hilfe neuer Therapieansätze war, der hinter der Gründung von Biontech stand.

Und so schlägt auch Sahin in seiner ersten Reaktion auf die Auszeichnung diesen Bogen: "Wir sind glücklich, dass unsere Forschung, die wir vor über 20 Jahren mit einem kleinen Wissenschaftlerteam an der Universität begonnen haben, die Grundlage geschaffen hat, auf der wir mRNA für den medizinischen Einsatz weiter entwickeln konnten. Für personalisierte Krebsimmuntherapien wie auch für den Covid-19 Impfstoff."

Es ist die zweite Ehrung für Sahin und Türeci binnen weniger Tage. Am Freitag wurden sie mit der Ehrendoktorwürde der Uni Köln ausgezeichnet. Außerdem durfte sich das Forscherpaar in das Goldene Buch der Stadt eintragen. "Selbstverständlich sehen wir das als eine Ehrung für unsere wissenschaftliche Arbeit", sagte Sahin bei der Feierstunde. "Wir sehen es aber auch als Möglichkeit, uns an diese wunderschöne Zeit, die wir in Köln gehabt haben, zu erinnern." Köln sei die Stadt seiner "jugendlichen Prägung". In ihrem jetzigen Lebensmittelpunkt Mainz steht diese Ehrung noch aus.

Şahin und Türeci forschten im Saarland und in Mainz zuerst an Krebs-Impfstoffen. mRNA schien ihnen am besten dafür geeignet. Sie entwickelten "ein wegweisendes Verfahren, um jeden mRNA-Impfstoff maßgenau an das genetische Profil des Tumors eines Patienten anzupassen", so der Stiftungsrat. Diese "bahnbrechenden Fortschritte" bildeten die Grundlage für einen breiteren Einsatz von mRNA - wie für die Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs. 2008 gründeten sie die Firma Biontech, der sich Karikó 2013 anschloss.

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