Abtreibungsgegner-Demo vor Pro Familia erlaubt
Sie sind offen gegen Abtreibung â und dĂŒrfen vor einer Beratungsstelle fĂŒr SchwangerschaftsabbrĂŒche demonstrieren, wann sie wollen. Das hat ein Urteil in Frankfurt ergeben.
Abtreibungsgegner haben im Streit ĂŒber das Recht auf Versammlungsfreiheit in der NĂ€he einer Pro-Familia-Beratungsstelle einen Erfolg vor Gericht erzielt. Die von der Stadt Frankfurt angeordneten örtlichen und zeitlichen EinschrĂ€nkungen einer Versammlung in der NĂ€he der Beratungsstelle seien rechtswidrig gewesen, heiĂt es in einem am Donnerstag bekanntgegebenen Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt. Pro Familia berĂ€t Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch erwĂ€gen.
KlĂ€ger war ein Verein, der im FrĂŒhjahr 2020 eine sogenannte 40-tĂ€gige Gebetswache tĂ€glich von 12.00 bis 16.00 Uhr in unmittelbarer NĂ€he der Beratungsstelle angemeldet hatte.
Abtreibungsgegner in Frankfurt: Das Urteil ist noch nicht rechtskrÀftig
Die Stadt verfĂŒgte, dass dies nur auĂerhalb der Ăffnungszeiten erlaubt sei. WĂ€hrend der Ăffnungszeiten wurde zum Schutz der Personen, die die Beratungsstelle aufsuchen wollten, ein weiter entfernter Ort vorgeschrieben. Diese Personen durften auch nicht angesprochen oder bedrĂ€ngt werden.
Das Gericht befand, die Zusammenkunft der Teilnehmer falle unzweifelhaft unter das die Versammlungsfreiheit schĂŒtzende Grundrecht aus Artikel 8 des Grundgesetzes. Dieses sichere den GrundrechtstrĂ€gern zu, ĂŒber Ort, Zeitpunkt, Art und Inhalt der Versammlung selbst zu bestimmen. Die angeordneten EinschrĂ€nkungen griffen in dieses Recht ein, eine Rechtfertigung dafĂŒr sei nicht zu erkennen. Das Urteil ist noch nicht rechtskrĂ€ftig.