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Sylt: Linksradikale Gruppe will auch ohne Neonazi-Demo demonstrieren


Absage ein "Trick"?
Linksradikale wollen auch ohne Neonazi-Demo nach Sylt kommen


26.07.2022Lesedauer: 2 Min.
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Mit Regenschirmen wollten die Demonstranten den Blick in den Aufzug verdecken.Vergrößern des Bildes
Demo-Zug des Bündnisses "Schwarz-Roter 1. Mai" in Hamburg (Archivbild): Die Gruppe will an ihrer auf Sylt geplanten Kundgebung festhalten. (Quelle: Jannis Große)

Obwohl die Rechtsextremen ihre Demo auf Sylt abgesagt haben, wollen linksradikale Anarchisten anreisen. Sie nehmen jetzt verstärkt "die Reichen" in den Blick.

Das anarchistische Bündnis "Schwarz-Roter 1. Mai" aus Hamburg will trotz abgesagter Neonazi-Demo nach Sylt fahren und "linksradikalen Protest" auf die Insel tragen, wie eine Sprecherin auf Anfrage von t-online sagte. Einer ihrer Gründe: "Es kommen bei weitem nicht alle Nazis auf Sylt von außerhalb."

Die Gruppe hat für Samstag, 30. Juli, eine Kundgebung am Bahnhof Westerland angemeldet. Etwa 250 Personen werden ab 13 Uhr dort erwartet. "In den letzten Wochen kam es zu Übergriffen durch Neonazis auf Punks auf der Insel und es wurden immer wieder Menschen in szenetypischer, rechtsradikaler Kleidung gesichtet", schreibt das Bündnis an t-online. "Die Faschos haben sich auf Sylt viel zu lange sicher und ungestört gefühlt."

Sylt: Linksradikale wollen mit Demo Kapitalismus und Reiche kritisieren

Für die Anarchisten ist das eine Konsequenz des Kapitalismus, der "den Nährboden für rechte Ideologien darstellt und der Orte wie Sylt möglich macht". Mit dem Festhalten an der Demo wollen die Linksradikalen verdeutlichen, dass die Realität der Reichen auf Sylt keine Normalität sei, sondern "nur durch die Ausbeutung der Arbeit der lohnabhängigen Menschen ermöglicht" werde.

Ein weiterer Grund nach Sylt zu reisen, sei der Vorsitzende der Kleinstpartei "Die Rechte", welche die rechtsextreme Demonstration angemeldet hatte. Christian Worch sei "dafür bekannt, mit An- und Abmeldungen von Versammlungen Verwirrung zu stiften". Die habe er in seiner Heimatstadt Hamburg bereits bewiesen. Der "Schwarz-Rote 1. Mai" hält es daher für nicht ausgeschlossen, dass die Demo-Absage der Rechtsextremen ein Trick sei, "der antifaschistische Mobilisierung beeinträchtigen soll".

Beide Gruppen laut Verfassungsschutz extremistisch

Das Landesamt für Verfassungsschutz aus Hamburg stuft die Gruppe "Schwarz-Roter 1. Mai" als linksextremistisch ein. Im aktuellen Jahresbericht werden mehrere Twitter-Beiträge und Demo-Beteiligungen der Gruppe thematisiert. Die anarchistische Szene in Hamburg besteht laut Verfassungsschutz aus rund 70 aktiven Personen.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die in Hamburg gegründete Partei "Die Rechte". Sie vertrete "ein rechtsextremistisches Weltbild, einhergehend mit fremdenfeindlicher und rassistischer Agitation, geschichtsrevisionistischen Thesen und antisemitischen Positionen". Laut Verfassungsschutz hatte "Die Rechte" im Jahr 2021 etwa 500 Mitglieder. Die Kleinstpartei sei ein "Auffangbecken für Neonazis, unter anderem aus zuvor verbotenen rechtsextremistischen Gruppierungen" und missbrauche ihren Parteistatus "als Schutz gegen sicherheitsbehördliche und vereinsrechtliche Maßnahmen".

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Gruppe "Schwarz-Roter 1. Mai"
  • Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg: Verfassungsschutzbericht 2021 (PDF)
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