t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

Hamburg: CSD ist nach Übergriffen auf Community "optimistisch und wachsam"


Nach Übergriffen auf Community
Hamburger CSD ist "optimistisch und wachsam"


29.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
CSD-Demonstration in Hamburg im Jahr 2019 (Archivbild): Damals zogen Tausende Menschen durch die Stadt.Vergrößern des Bildes
CSD-Umzug in Hamburg im Jahr 2019 (Archivbild): Damals zogen Tausende Menschen durch die Stadt. (Quelle: Jannis Große/imago-images-bilder)

Gewalt statt Liebe: Rund um Christopher Street Days kam es zuletzt zu trans- und homofeindlichen Übergriffen. In Hamburg sind die Organisatoren gewarnt.

Die in vielen deutschen Städten stattfindenden Christopher Street Days (CSD) sind mehr als bunte und schrille Straßenfeste: Als Demonstrationen angemeldet, soll bei den Umzügen für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, intersexuellen und queeren Menschen gekämpft werden. Bei den CSD-Veranstaltungen in Berlin und in Köln kam es zuletzt aber zu Angriffen auf die LGBTQI-Community. In Hamburg sind Organisatoren und Polizei vorbereitet.

"Wir sind optimistisch, dass alles gut gehen wird, bleiben aber wachsam", sagt Manuel Opitz vom CSD-Veranstalter "Hamburg Pride" zu t-online. Opitz sagt, dass die Sicherheit rund um den CSD auch ohne die jüngsten Vorfälle besonders im Fokus stehe. "Es geht aber nicht nur um strafrechtlich relevantes Verhalten, sondern auch um übergriffiges und respektloses Verhalten." Alle Ordnerinnen und Ordner sowie die Helferteams seien dafür sensibilisiert. Das diesjährige Motto greift die Angriffe auf die Community auf: "Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt", lautet es.

Hamburg: CSD-Veranstalter setzten auf Kommunikation für mehr Sicherheit

Zentral für die Sicherheit sei auch eine schnelle und zuverlässige Kommunikation: "Wir stehen untereinander, aber auch mit der Polizei in ständigem Funkkontakt. Dabei setzen wir erstmals auf LTE-Funkgeräte, die nicht so störungsanfällig sind", erklärt Opitz. Seiner Aussage nach wird es mehr als 350 Ordnerinnen und Ordner geben. Beim letzten großen CSD in Hamburg kamen rund 250.000 Teilnehmende auf die Straße, wegen Corona fand der CSD zweimal als Fahrraddemo statt.

Hamburger Christopher Street Day 2022

Die CSD-Demo findet am 6. August statt und startet gegen 12 Uhr an der Langen Reihe. Sie führt über Steinstraße, Mönckebergstraße, Glockengießerwall und Lombardsbrücke zum Neuen Jungfernstieg, wo auch die Abschlusskundgebung stattfindet. Mehr als 80 Gruppen sind an der Demonstration beteiligt.

Die Demo ist natürlich auch ein Fall für die Polizei, die laut Opitz "an jeder Straßenecke postiert sein wird". Von der Polizei Hamburg heißt es, das Landeskriminalamt beurteile im Vorlauf tagesaktuell die Gefahrenlage und beziehe damit relevante Ereignisse von anderen Orten mit ein. "Konkrete Hinweise für eine spezielle Gefährdungslage liegen nicht vor", erklärt die Polizei auf Anfrage von t-online.

Hamburg: Polizei setzt auf speziell geschulte Ansprechpersonen

Um den Bedürfnissen der Community gerecht zu werden, gebe es bereits seit 1996 spezielle Ansprechpersonen innerhalb der Polizei. Seit 2016 sind dafür zwei hauptamtliche Stellen eingerichtet. "Durch unsere Ansprechpersonen konnte in der Community Vertrauen aufgebaut werden", beurteilt die Polizei ihr Wirken. Es finde regelmäßiger Austausch mit Interessensgruppen statt. Dabei gehe es einerseits um niederschwellige Gesprächsangebote, andererseits aber auch um Anzeigenerstattung bei Straftaten.

Die Aufklärung des Dunkelfeldes im Bereich der homo- oder transphob motivierten Straftaten sei ein zentrales "gesamtpolizeiliches Ziel". Der Vertrauens- und Netzwerkaufbau durch die Polizei sei wichtig für eine "Erhöhung der Anzeigenbereitschaft von Opfern". Betroffenen wird geraten, in jedem Fall Anzeige zu erstatten.

Das CSD-Team und die Polizei haben schon 2018 gute Erfahrungen mit Präventionsarbeit gemacht. Damals wurden vom "Team Hardcare" Flyer verteilt. Teilnehmende sollten unter dem Motto "Hinsehen! Handeln! Hilfe holen!" sensibilisiert werden. Auf den Flyern wurden Sicherheitstipps und relevante Anlaufstellen genannt.

Bei der Polizei werde aber auch nach innen gewirkt: Es gebe Schulungen zum Umgang mit betroffenen Personen, um mehr Sensibilität "bei der Bewertung von Straftaten hinsichtlich einer möglichen homo- oder transphoben Motivation" zu erreichen, erklärt die Polizei.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Manuel Opitz
  • Anfrage bei der Polizei Hamburg
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website