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Hamburg: Bäcker im Norden lassen symbolisch die Lichter ausgehen


Energiekrise zwingt zu Hilferuf
Bäcker im Norden lassen symbolisch die Lichter ausgehen

Von dpa
Aktualisiert am 08.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Bäcker-Handwerk in KrisenzeitenVergrößern des BildesLeere Regale und Backformen stehen in einer Bäckerei (Symbolbild): Verkauft wird im Dunkeln. (Quelle: Harald Tittel/dpa/dpa-bilder)
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Hilfeschrei aus dem Bäckerhandwerk: Aufgrund der stark steigenden Energiepreise verkaufen Bäckereien in Norddeutschland heute im Dunkeln.

Die Bäcker in ganz Norddeutschland wollen am Donnerstag symbolisch die Lichter ausgehen lassen. Angesichts der explodierenden Energiepreise fühlen sie sich vor allem von der Politik im Stich gelassen.

Mit der Aktion wollen sie darauf aufmerksam machen, dass ohne Hilfen die Existenz vieler handwerklicher Bäcker bedroht ist. "Uns geht das Licht aus – Heute das Licht und morgen der Ofen?", heißt es in dem Aufruf zu der Aktion, bei der in den Verkaufsräumen kein Licht brennen soll. Der Verkauf gehe währenddessen "selbstverständlich weiter".

In den fünf Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind nach Innungsangaben rund 800 Handwerksbäckereien mit vielen Tausend Verkaufsfilialen organisiert. Sie bildeten mit Betriebsgrößen vom Kleinstbetrieb bis zu Betrieben mit weit über 1.000 Mitarbeitern die mittelständische Wirtschaft ab. "Gerade dieser Mittelstand ist derzeit in seiner Existenz bedroht."

"Kosten-Tsunami" für Bäckereien

Die Bäckereien fühlen sich von den enorm gestiegenen Energiepreisen besonders getroffen, weil ihre Produktion mit Backöfen und Kühlanlagen besonders energieintensiv sei. "Eine – wie Experten derzeit für mittelgroße Betriebe voraussagen – Versiebenfachung des Gaspreises und eine Vervierfachung des Strompreises bis 2023 können die Bäckereien nicht alleine auffangen", argumentieren sie. "In etwa 70 Prozent der Bäckereien sind Gasöfen in der Nutzung."

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Weil zudem wegen des angehobenen Mindestlohns die Personalkosten stiegen und sich die Preise für Mehl und andere Rohstoffe deutlich erhöht hätten, fühlen sich die Bäckereien einem "Kosten-Tsunami" ausgesetzt, wie es in einem Papier des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks heißt. Demnach können die "die dramatischen Kostensteigerungen nur begrenzt an Kunden weitergeben, weil sie sich im harten Preiswettbewerb mit der Industrie befinden".

Betriebe können keine staatlichen Energie-Zuschüsse beantragen

Besonders erzürnt den Handwerkszweig, der in der Coronakrise als systemrelevant anerkannt wurde, dass seine Betriebe keine Zuschüsse aus dem Energiekostendämpfungsprogramm (EKDP) des Bundes beantragen könnten. Denn sie stünden anders als viele andere Wirtschaftszweige nicht auf der Liste förderungsfähiger Unternehmen.

Die Aufnahme in das EKDP müsse dringend nachgeholt werden, fordern die Bäcker seit Wochen. "Es kann nicht angehen, dass die Herstellung von zum Beispiel Wermutwein oder Tapeten förderfähig ist, Bäckereien aber ausgeschlossen sind."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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