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Reeperbahn: Pastor lädt zu Gottesdienst in Tabledance-Bar "Susis Show Bar"


Auf der Hamburger Reeperbahn
Pastor lädt zu Gottesdienst in Tabledance-Bar

t-online, André Lenthe

Aktualisiert am 19.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Pastor Frank Hoffmann in der Tabledance-Bar: Es ist nicht das erste Mal, dass er einen Gottesdienst in "Susis Show Bar" abhielt.Vergrößern des BildesPastor Frank Hoffmann in der Tabledance-Bar: Es war nicht das erste Mal, dass er einen Gottesdienst in "Susis Show Bar" abhielt. (Quelle: Andre Lenthe Fotografie)
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Erotik und Religion – passt das zusammen? Zumindest auf der Reeperbahn in Hamburg ist das wohl so. Dort fand ein besonderer Adventsgottesdienst statt.

Es ist Punkt 17 Uhr, als Pastor Frank "Franki" Hoffmann von der "KiezKirche St. Pauli" zum Adventsgottesdienst in der Tabledance-Bar "Susis Show Bar" am Beatles-Platz auf der Hamburger Reeperbahn ruft. Dort, wo sonst heiße Girls ihre Hüllen fallen lassen, gibt es an diesem Sonntag nur eine dezente Show mit einem LED-Weihnachtsengel.

Rund 70 Gäste sind gekommen, um den Gottesdienst des Kiez-Pastors mitzuerleben, der ganz normal mit einem Gebet zur Begrüßung beginnt. Anschließend gibt es eine Talkrunde – unter anderem mit dem bekannten Kiez-Gastronomen Daniel "Kellerkind" Schmidt sowie dem Geschäftsführer der "Susis Show Bar".

Hamburg: Rotlicht und Christentum – passt das?

"Ich war schon immer gläubig", sagt Daniel "Kellerkind" Schmidt, dem der "Elbschosskeller" auf dem Hamburger Berg gehört. "Nur war ich früher eher so esoterisch unterwegs."

Während der Corona-Pandemie habe er 42 Menschen verloren, die ihm nahestanden. "Ich stand an einem Scheideweg und habe dann Frank Hoffmann getroffen, der mir den Glauben geschenkt hat. Seither bin ich praktizierender und bekennender Christ", sagt der Gastronom.

Ebenso geht es Christian Schnell, Geschäftsführer von "Susis Show Bar": "Ich finde, Kiez, Rotlicht und Tabledance passen hervorragend zum christlichen Glauben. Als mich 'Franki' gefragt hat, habe ich sofort zugesagt und meinen Laden geöffnet."

Gottesdienst-Teilnehmer spenden für Kinderhospiz

Bereits seit vielen Jahren kümmert sich Pastor Frank Hoffmann um den Kiez und seine Bewohner. Seit inzwischen sechs Jahren veranstaltet er die Gottesdienste in der Tabledance-Bar – eine Tanzeinlage gab es dabei jedoch noch nie. "Normalerweise zeigen die Frauen hier etwas mehr, aber heute haben wir es dezent gehalten. Wir wollten niemanden verletzen", erklärt Hoffmann.

Aber Kiez, Sexgeschäft und Glaube – das passt auch für ihn. "Wir begegnen uns ganz zwanglos, ohne Vorurteile. Wir stehen gemeinsam hier auf dem Kiez und verbinden uns im gemeinsamen Glauben." Dennoch sei es wichtig, Glauben und Geschäft zu trennen, so der Pastor weiter.

Natürlich gab es auch kurze Bibeltexte, vorgetragen von Daniel Schmidt. Nach rund einer Stunde endete der Gottesdienst mit einer Kollekte für das Kinderhospiz Sternenbrücke – mehr als 1.700 Euro kamen zusammen. Zum Abschluss wurde gemeinsamen das Vaterunser gebetet.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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