Schiffahrtsamt in Hamburg Nordsee so warm wie seit 25 Jahren nicht
Der Sommer im vergangenen Jahr hat unsere Gewässer erwärmt. Für die Nordsee wurde sogar der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen.
Für die Nordsee war der Sommer 2022 der wärmste Sommer seit 1997. Das teilte das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg am Dienstag mit. Über das ganze Jahr sei die Nordsee ein Grad wärmer als sonst gewesen.
An der Messstation "Feuerschiff Deutsche Bucht" sei nach Angaben im Juni über acht Tage eine marine Hitzewelle gemessen worden, bei der die Temperaturen bis zu zwei Grad über dem langjährigen Mittel gelegen haben. Mit 11,2 Grad im Schnitt war der vergangene Sommer sogar der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1969.
Auch Ostsee wärmer als sonst
In der Ostsee lagen die Temperaturen im Sommer 2022 demnach sogar eineinhalb Grad über den langjährigen Mittelwerten. An der Messstation "Leuchtturm Kiel" sei jeweils in den Monaten Juni und Juli sowie im August und September eine Hitzewelle registriert worden.
Die erste Hitzewelle dauerte den Angaben zufolge zehn Tage an, die zweite sogar 19 Tage. Die Temperatur des Gewässers sei während dieser Zeit bis zu drei Grad wärmer als sonst gewesen.
Zahl der Sturmfluten laut BSH ungewöhnlich hoch
Auch mit Blick auf die vergangene Sturmflutsaison hat das BSH eine ungewöhnliche hohe Zahl an Sturmfluten festgestellt. So hätten sich allein vom 30. Januar bis 7. Februar sechs Sturmfluten ereignet, davon zwei schwere.
Kurz danach habe es aufgrund des Sturms Zeynep mit sieben Sturmfluten die längste Sturmflutkette seit 1990 gegeben. Am 19. Februar trat zudem eine sehr schwere Sturmflut in Hamburg auf. Diese komme statistisch nur alle fünf Jahre vor.
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