Warnstreik: Wird Sylt vom Festland abgeschnitten?

Der Superstreiktag am Montag wird bundesweit zu massiven Einschränkungen führen. Wie sieht es mit Bahn-, Fähr- und Flugverbindungen auf die Nordseeinsel Sylt aus?

Die Gewerkschaften Verdi und EVG haben für den Montag einen großangelegten Infrastruktur-Warnstreik angekündigt. Autobahnen, Bahnverbindungen, Häfen und Flughäfen werden von dem Ausstand betroffen sein. Wird die Nordseeinsel Sylt dann vom Festland aus überhaupt noch zu erreichen sein?

Die Deutsche Bahn hat bereits angekündigt, dass der Fernverkehr am Montag bundesweit eingestellt wird. Das betrifft also auch die Verbindungen mit IC und ICE nach Westerland. Bereits am Sonntagabend kann es vereinzelt zu Ausfällen kommen. Aber auch im Nahverkehr sei mit massiven Einschränkungen zu rechnen: "Wir gehen derzeit davon aus, dass am 27.03. bis mindestens 16:00 Uhr kein Zugverkehr der DB Regio Schleswig-Holstein stattfinden wird", teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Wie es am Montagnachmittag ab 16 Uhr weitergeht, könne man noch nicht abschätzen. Man wolle kurzfristig über die Durchführung einzelner Fahrten informieren. Während es im Fernverkehr auch am Dienstag noch zu Einschränkungen kommen, strebt die Bahn im Regionalverkehr ab Dienstagmorgen wieder den normalen Fahrplan ab.

Autozüge von und nach Sylt: Ausfälle und Verzögerungen

Auch das Sylt Shuttle ist vom Streik betroffen. "Eine Zugfahrt durchzuführen, ist von verschiedensten Tätigkeiten und Mitarbeitern innerhalb – aber auch außerhalb des Einflussbereichs vom Sylt Shuttle – abhängig", teilte die Bahn mit. "Wir wissen aktuell nicht, wer sich am Streik beteiligen wird. Insofern muss davon ausgegangen werden, dass an diesem Tag kein Sylt Shuttle verkehren kann."

Der Streik auf dem Streckenabschnitt zwischen Niebüll und Westerland solle allerdings bereits am Montagnachmittag um 15 Uhr beendet sein. "Somit würde der Sylt Shuttle ab 15 Uhr wieder den fahrplanmäßigen Verkehr aufnehmen. Bitte berücksichtigen Sie, dass der Betriebsstart ggf. etwas holprig beginnen kann", hieß es auf der Internetseite des Shuttles. Es könne zu Fahrzeitverlängerungen und Fahrplanabweichungen kommen.

Der RDC Autozug Sylt ist nach Angaben des Betreibers nicht direkt vom Streik betroffen. Man gehe davon aus, dass der Autozug verkehren könne, es sei aber mit Einschränkungen und Abweichungen vom Fahrplan zu rechnen. Reisenden wird daher empfohlen, die An- oder Abreise auf Sonntag oder Dienstag zu verschieben.

Flüge nach Sylt annulliert

Die FRS Syltfähre ist hingegen nicht vom Streik betroffen. Die Fähren sollen planmäßig verkehren. Allerdings ist wegen der Einschränkungen im Bahnverkehr mit einem höheren Andrang zu rechnen.

Auch am Flughafen in Westerland ist nicht mit Streikchaos zu rechnen: Für Montag sind keine Linienflüge von und nach Sylt geplant. Allerdings wurden zwei für Sonntagabend geplante Verbindungen von München nach Westerland wegen des Streiks annulliert.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi für Montag zum Warnstreik in Unternehmen der Infrastruktur aufgerufen. Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG rief zum Warnstreik auf. Verdi fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde für Bund und Kommunen beginnt am Montag in Potsdam.