Entscheidung erst 2024 Wird die Ostsee jetzt zum Nationalpark?
Der Nationalpark Wattenmeer an der Nordsee ist nach anfänglicher Skepsis eine Erfolgsgeschichte geworden. Lässt sich das an der Ostseeküste wiederholen?
Von Mitte Juni bis Ende September will die Landesregierung mit Interessenvertretungen, Kommunen und Behörden über die Pläne für einen Nationalpark Ostsee beraten. "Viele Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner leben an, von und mit der Ostsee", sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Dienstag. Deren Stimmen seien beim künftigen Ostseeschutz wichtig.
Einladungen zu sieben Workshops an verschiedenen Orten gingen demnach an Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Meeresnaturschutz, Fischerei, Tourismus, Land- und Wasserwirtschaft, Wassersport und regionaler Wirtschaft. Übersteigt die Zahl der Anmeldungen, die etwa 50 Workshop-Plätze, will die Landesregierung eine Auswahl treffen. Jeder Workshop soll ein ausgewogenes Bild der jeweiligen Interessengruppe abbilden.
Chancen und Risiken eines Nationalparks Ostsee abwägen
"Konsultation bedeutet, sich beraten, und genau das werden wir tun", sagte Goldschmidt. Teilnehmende sollen die Chancen und Risiken eines Nationalparks aus ihrer Sicht formulieren. "Jedes Argument wird gehört, schriftlich festgehalten und fließt in die politische Entscheidungsfindung ein", verspricht der Minister.
Goldschmidt (Grüne) hat drei Zonen mit einer Fläche von 193.000 Hektar für potenziell geeignet für einen Nationalpark Ostsee vorgeschlagen. Die politische Entscheidung über einen möglichen Nationalpark soll erst 2024 fallen.
Als Gebiete sind die Flensburger Förde bis zur Schleimündung, die südliche Eckernförder Bucht und die östliche Kieler Bucht bis östlich von Fehmarn im Gespräch. Ausgenommen von den Plänen ist die Lübecker Bucht, weil dort ein starker Fokus auf dem Tourismus liegt.
- Nachrichtenagentur dpa