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Hamburg: "Letzte Generation" stört Stand des Hamburger CDU-Chefs


"Vollkommen faktenfrei"
Klimaaktivisten überraschen Hamburger CDU-Chef


01.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Die CDU-Politiker Christoph De Vries (links) und Dennis Thering diskutieren mit einer Klimaaktivistin: Nach einer Viertelstunde kehrte wieder Ruhe ein.Vergrößern des Bildes
Die CDU-Politiker Christoph De Vries (links) und Dennis Thering diskutieren mit einer Klimaaktivistin: Nach einer Viertelstunde kehrte wieder Ruhe ein. (Quelle: Gregory Dauber)

Direkte Konfrontation: Eine Gruppe der "Letzten Generation" hat einen CDU-Stand in Hamburg gestört. Wertvolle Diskussionen kamen dabei nicht zustande.

Klimaaktivisten der umstrittenen Gruppe "Letzte Generation" haben den Hamburger CDU-Chef Dennis Thering am Donnerstagmorgen an einem Wahlkampfstand überrascht. Man habe Thering mit seinen kritischen Aussagen zur "Letzten Generation" konfrontieren wollen, sagte Aktivistin Lea Rhein zu t-online. Bei der kurzen Aktion an der U-Bahn-Station Horner Rennbahn kam keine richtige Diskussion zustande – zu unterschiedlich sind die Vorstellungen beider Seiten, wie man sich für Klimaschutz einsetzen muss.

Thering hatte mit dem Hamburger Bundestagsabgeordneten Christoph de Vries prominente Unterstützung dabei. Beide diskutierten etwa eine Viertelstunde mit Lea Rhein, die vier anderen Aktivisten waren mit Spruchbändern und Fotos beschäftigt. "Ich habe mich erst mal gefreut, dass die sich hier nicht festgeklebt haben", sagte Thering zu t-online. "Wir lehnen ihre Form des Protestes ab, das haben wir noch mal deutlich gemacht." Thering und de Vries vertraten gemeinsam die Position, dass es keine Gesprächsgrundlage gebe, solange Straftaten begangen würden.

CDU-Politiker nennen "Fridays for Future" als Vorbilder

"Was uns unterscheidet, sind die Wege zu mehr Klimaschutz", sagte de Vries. "Fridays for Future hat vorgemacht, wie man legitimen Protest in einem Rechtsstaat umsetzen kann. Daran sollte sich die 'Letzte Generation' ein Vorbild nehmen." Als Volkspartei sei die CDU in der Verantwortung, Klimaschutz mit sozialen Aspekten zu vereinbaren. Diese Notwendigkeit ließen die Klimaaktivisten außen vor. "Es wird immer so getan, als werde in Deutschland nichts fürs Klima getan, das ist vollkommen faktenfrei", sagte de Vries, der laut eigener Aussage zum ersten Mal in direkten Kontakt mit der "Letzten Generation" gekommen war.

Gemeinsame Gespräche in einem anderen Rahmen wird es zwischen Thering, de Vries und der "Letzten Generation" wohl nicht geben. "Wir haben Herrn Thering bereits mehrfach eingeladen, deswegen sind wir heute zu ihm gekommen", sagte Lea Rhein. "Ich hoffe es, aber glaube nicht daran, dass sich jetzt ein Gespräch ergeben wird. Uns ging es in erster Linie darum, ihm klarzumachen, dass er sich in der Presse nicht zu uns äußern kann, aber mit seinen Aussagen dann nicht konfrontiert wird." Thering habe keinen Plan, wie der "Klimakollaps" zu verhindern sei.

"Verhandeln nicht mit Straftätern"

"Für uns als CDU ist klar, dass wir nicht mit Straftätern verhandeln", stellte Thering klar und verwies wie de Vries auf "Fridays for Future", die mit ihrem Protest "viel erreicht" hätten. "Für diese Proteste gab es in der Bevölkerung viel größeren Rückhalt, auch ich habe mir mal eine solche Demo angeschaut. Die 'Letzte Generation' aber hat die Gesellschaft verloren." Thering kritisiert die Klimakleber seit Wochen in der Öffentlichkeit und geht mit ihrer Protestform hart ins Gericht.

"Wir können nicht alle mitnehmen, aber wir müssen den Großteil mitnehmen und nicht überfordern", erklärte Thering. "Natürlich haben wir noch viel zu tun, gerade bei erneuerbaren Energien. Das muss aber auch bezahlbar und sozial verträglich sein." Deutschland sei dennoch Vorreiter und Länder wie China und die USA müssten mehr in die Pflicht genommen werden, ihre Emissionen zu reduzieren.

So schnell wie sie gekommen waren, waren die Klimaaktivisten auch wieder weg. Zurück blieb Ratlosigkeit, was von ihrer Aktion zu halten sei, von der selbst die Passanten eines Wochenmarktes kaum Notiz nahmen. "Armer Herr de Vries", sagte eine Frau mit Rollator lediglich, als sie den Bundestagsabgeordneten in eine Diskussion verwickelt sah.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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