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Hamburg: Tödlicher Ironman-Unfall – Veranstalter rechtfertigt Nichtabbruch


"Respektvollster Weg"
Tödlicher Ironman-Unfall – Veranstalter rechtfertigt Nichtabbruch

Von t-online, mtt

06.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Unfallstelle: Triathleten fahren auf dem Rad an dem Ort auf dem Gaueter Hauptdeich vorbei, an dem kurz vorher ein Mensch starb.Vergrößern des BildesDie Unfallstelle: Triathleten fahren auf dem Rad an dem Ort auf dem Gaueter Hauptdeich vorbei, an dem kurz vorher ein Mensch starb. (Quelle: Wendt/dpa)
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Beim Ironman in Hamburg ist ein Mensch gestorben. Das Rennen lief weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Jetzt äußert sich der Veranstalter.

Auf enger Strecke sind am Sonntag beim Hamburger Triathlon ein Amateursportler und ein entgegenkommender Fahrer auf einem Begleitmotorrad zusammengestoßen. Der Triathlet auf seinem Fahrrad wurde schwer verletzt, der 70 Jahre alte Motorradfahrer starb.

Das Rennen lief weiter. Zu der Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, es abzubrechen, äußerte sich jetzt erstmals der Veranstalter ausführlicher. Eine Sprecherin von Ironman Germany sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Fortsetzung des Rennens wurde als der sicherste und respektvollste Weg für die Athleten angesehen."

Die Entscheidung sei "in gemeinsamer Absprache mit den örtlichen Behörden und der Rennleitung getroffen" worden. "Ein Abbruch des Rennens hätte zu weiteren Sicherheitsrisiken und Herausforderungen führen können", schrieb die Ironman-Sprecherin.

Ironman in Hamburg: Kritik an Stillosigkeit

Deshalb sei entschieden worden, "den Athletinnen und Athleten zu erlauben, das Rennen fortzuführen". Dabei konnten diese allerdings wohl gar keine bewusste Entscheidung treffen: Wie der Manager des deutschen Triathlon-Stars Jan Frodeno t-online sagte, wussten die Athleten während des Rennens noch gar nichts von dem tödlichen Unfall. Das Reglement verbiete, während des Rennens zu "coachen" und mit den Athleten zu sprechen.

Zudem hatten Kritiker bereits Verständnis dafür geäußert, dass es möglicherweise wirklich ein zu großes Risiko gewesen wäre, tausende Starter mitten im Rennen zu stoppen. Das Problem sei aber gewesen, "auf welch niederträchtige Weise die Show weiterging", hieß es beispielsweise in einem Kommentar in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Während der NDR seinen Livestream beendet habe, übertrug der Ironman-Konzern bei Youtube weiter. Dass sich die Kommentatoren dabei vor Begeisterung über das "großartige Rennen" und den "großartigen Tag" überschlugen, sei die eigentliche Stillosigkeit gewesen.

Waren Unfälle vorhersehbar? Ironman schweigt

Der Ironman-Konzern schweigt außerdem zur Kritik zahlreicher Athleten, zu viele Motorräder auf einer teilweise zu engen Radstrecke hätten die Sicherheit der Teilnehmer gefährdet. Unfälle seien absehbar gewesen, hatte Triathlon-Profi Timo Schaffeld gesagt. Der Olympiasieger und dreimalige Ironman-Europameister Frodeno bezeichnete die Streckenführung gar als "Farce".

Ironman Germany erklärte zu den Vorwürfen am Dienstag bloß: "Aktuell laufen die polizeilichen Ermittlungen, und wir arbeiten eng mit den örtlichen Behörden zusammen, um die Ereignisse, die zu dem Unfall geführt haben, aufzuklären."

Die Marke Ironman gehört der World Triathlon Corporation mit Sitz in den USA. Sie veranstaltet und vermarktet die Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen weltweit. Die Ironman Germany GmbH ist der deutsche Ableger der Organisation.

Ihr Vertrag mit der Stadt Hamburg über einen jährlichen Ironman in der zweitgrößten deutschen Stadt läuft 2024 aus. Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der Veranstaltung in Hamburg wies die Sprecherin aber zurück: "Im kommenden Jahr wird die Ironman European Championship Hamburg am 2. Juni 2024 stattfinden."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • tagesschau.de: "Triathlon-Präsident nimmt Ausrichter in Schutz"
  • faz.net: "Katastrophe mit Ansage"
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