t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

Gewaltexzesse in Hamburg: Ausschuss berät über Schicksal eines 14-Jährigen


"Als Monster gebrandmarkt"
Gewaltexzesse eines 14-Jährigen: Jugendausschuss berät

Von dpa
22.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Melanie Schlotzhauer (SPD), Hamburger Senatorin für Gesundheit, spricht bei einer Presskonferenz zum Abschluss der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) unter Vorsitz Brandenburgs.Vergrößern des BildesMelanie Schlotzhauer (SPD), Hamburger Senatorin für Gesundheit (Archivfoto): Sie informierte den Ausschuss am Donnerstag, teils in nicht öffentlicher Sitzung. (Quelle: Christoph Soeder/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Hamburger Polizei hält einen 14-Jährigen für "brandgefährlich", andere sagen, er werde als "Monster gebrandmarkt". Nun berieten Experten.

Der Familien-, Kinder- und Jugendausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft hat in einer Sondersitzung über einen gewalttätigen 14-Jährigen beraten. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) informierte die Abgeordneten am Donnerstag in teils nicht öffentlicher Sitzung über den Fall des Jungen, der im Kinder und Jugendnotdienst betreut und von der Polizei rund um die Uhr observiert wird.

Die Arbeit mit dem Jungen sei wie in ähnlich gelagerten Fällen "eine große Herausforderung für diejenigen, die mit ihm arbeiten und die ihn begleiten, aber auch für das Umfeld, in dem er lebt."

Für den Jugendlichen werde einerseits eine rechtlich abgesicherte Unterbringung gesucht, "so dass er mit seinen Herausforderungen besser leben kann", sagte sie. Die Unterbringung sei nicht einfach. Andererseits müsse der Schutz der Nachbarn sichergestellt werden. "Deshalb setzen wir die Polizei ein."

Ausschussvorsitzende "entsetzt"

In Hamburg gebe es seit vielen Jahren das Konzept "Handeln gegen Jugendgewalt". "Dieses Konzept lebt davon, dass Polizei, Jugendhilfe, Schule und andere beteiligte Akteure, zum Beispiel auch der Jugendpsychiatrische Dienst eng miteinander arbeiten." Auch in diesem Fall sei das Konzept, in dem die Zuständigkeiten klar geregelt seien, zum Einsatz gekommen. "Zu keinem Zeitpunkt gab es keine oder unklare Zuständigkeiten in diesem Fall", betonte die Senatorin.

Die Ausschussvorsitzende Sabine Boeddinghaus (Linke), zeigte sich "entsetzt", dass der Fall überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen konnte und "ungeprüfte Sachverhalte" verbreitet wurden. "So wird ein junger Mensch öffentlich zu einem Monster stilisiert und gebrandmarkt, ohne dass irgendjemand wissen kann, welche Umstände wirklich der Realität entsprechen." Sie erwarte von der Sozialbehörde, dass jetzt ein schlüssiges Hilfekonzept für den Jungen entwickelt werde, "das ihm die Chance eröffnet, wieder auf einen guten Lebensweg zu kommen."

Prozess wegen versuchten Totschlags

Es handele sich um einen komplexen und besonderen Fall, sagte der CDU-Abgeordnete Dennis Gladiator. "Es geht jetzt darum, schnell eine geeignete Unterbringung zu finden, zum Schutz der Allgemeinheit und des Jugendlichen."

Der 14-Jährige war am 7. Juni nach einem Freispruch in einem Strafprozess wegen versuchten Totschlags aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Gegen das Urteil des Landgerichts legte die Staatsanwaltschaft am 8. Juni Revision ein. In der Haft soll der 14-Jährige mehrfach mit Körperverletzungen aufgefallen sein.

Die Polizei hält den Jungen für "brandgefährlich". Laut einem Gutachten, das nach dpa-Informationen während der Haft erstellt wurde, soll er Gewaltfantasien vor allem Kindern gegenüber haben. Darum tun sich die Behörden schwer, eine passende Einrichtung für ihn zu finden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website