Schlagermove in Hamburg: Steuer-Razzia beim Chef

Katerstimmung nach der Megasause: Am Wochenende feierten 400.000 Menschen in Hamburg beim Schlagermove. Anschließend kam die Steuerfahndung.

Die Steuerfahndung hat Schlagermove-Chef Frank Klingner und seine Firma, die Hossa Hossa GmbH, im Visier. Wie das Unternehmen am Mittwoch selbst bei Instagram mitteilte, wurden am Sonntagvormittag unmittelbar nach dem Schlagermove sowohl Geschäfts- als auch Privaträume durchsucht.

Während der Razzia lief demnach noch der Abbau des Megaevents, das am Samstag 400.000 Besucher nach Hamburg gelockt hatte. Laut einem Bericht der "Bild" suchten die Beamten nach Beweisen für einen möglichen Bargeld-Betrug an Bierbuden. Unter der Hand sollen laut dem Blatt seit Jahren größere Summen beiseite geschafft worden sein. Insgesamt gehe es um einen mittleren fünfstelligen Betrag, also um mehrere Zehntausend Euro.

Schlagermove-Firma: "Vollumfängliche Kooperationsbereitschaft"

Die Hossa Hossa GmbH wollte t-online zu den Vorwürfen keine weiteren Auskünfte erteilen. Auf Anfrage hieß es, "angesichts des laufenden Verfahrens" sei das nicht möglich.

Nur so viel: "Direkt am Sonntag wurden alle analogen und digitalen Daten offengelegt und eine vollumfängliche Kooperationsbereitschaft zugesichert."

"Der Behörde gegenüber zu Dank verpflichtet"

Bei Instagram führte Klingers Unternehmen weiter aus, man habe "nichts zu verbergen". Wenn, dann sei man selbst Opfer: "Sollten in diesem Verfahren doch Dinge ans Licht kommen, die auf ein unsauberes Gebaren hindeuten, so müssen wir der Behörde gegenüber zu Dank verpflichtet sein, denn dann können wir uns zukünftig schützen und rechtliche Schritte einleiten."

Es gilt die Unschuldsvermutung. Das zuständige Kieler Finanzamt wollte die Durchsuchungen nicht kommentieren.

Am Samstag war der 25. Schlagermove durch Hamburg gerollt. Die Veranstaltung startete bei heißem Sommerwetter am Heiligengeistfeld und zog von dort mit fast 50 bunt geschmückten Trucks entlang des Hafens und bis zur Reeperbahn. Auf den Wagen waren zahlreiche Schlagermusiker unterwegs.