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Portugiesenviertel Hamburg: Wie Auswanderer das Viertel am Hafen aufbauten


Einwanderer und Juden
Warum es in Hamburg ein Portugiesenviertel gibt

Von t-online, kg

Aktualisiert am 30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Tausende Menschen im Portugiesenviertel: In Hamburg soll eine neue Regelung eingeführt werden.Vergrößern des BildesDas Portugiesenviertel in Hamburg ist ein Magnet für Urlauber. (Quelle: imago images)
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Unweit der Hamburger Landungsbrücke liegt das Portugiesenviertel. Entstanden ist es erst in den 1970er Jahren.

In den Sommermonaten ist ab der Mittagszeit auf der Ditmar-Koel-Straße kaum noch ein Durchkommen. Auf dem viel zu schmalen Bürgersteig quetschen sich Passanten an den Tischen der portugiesischen Restaurants und den Souvenir-Ständen vorbei. Es riecht nach gebratenem Fisch und Meeresfrüchten. Ein bisschen mediterranes Flair an der Elbe.

Unterhalb des Michels bis runter zur Elbe haben sich vor allem ab der 1970er Jahre spanische und portugiesische Einwanderer angesiedelt. Die etwas maroden Altbauten aus der Gründerzeit wurden günstig vermietet und die Lage war perfekt, denn viele von ihnen arbeiteten am Hafen oder verdienten ihr Geld zumindest mit Handelswaren.

Seit den 2000er Jahren entwickelte sich eine rasant wachsende Gastronomie-Szene mit traditioneller, iberischer Küche. Damit setzten die Einwanderer eine Tradition fort: "Schon in den 50er und 60er Jahren war das Portugiesenviertel durch Gastronomie und Hafenkneipen geprägt. Heute gibt es etwa 40 gastronomische Betriebe im Portugiesenviertel", berichtet Hamburg Tourismus. Das Viertel wird vor allem von Touristen angesteuert.

Geflüchtete Juden waren die ersten Portugiesen in der Stadt

Allerdings waren die Hafenarbeiter aus Portugal nicht die ersten Landsleute, die in die Hafenstadt strömten. Schon zum Ende des 16. Jahrhundert kam es zu einer größeren Einwanderungswelle von dort. Denn die protestantische Hafenstadt gab Glaubensflüchtlingen ein neues Zuhause. Und so kamen die christãos novos, conversos und marranos, zu Deutsch: Neuchristen. Hinter diesem Begriff verbergen sich eigentlich Juden, die aber unter dem Druck der katholischen Kirche zwangsbekehrt wurden. Im Herzen weiter dem jüdischen Glauben zugetan, wanderten diese Familien nach Hamburg aus.

Ganz leicht tat sich die Hansestadt auch nicht mit den "Fremden". Doch die sephardischen Juden wurden unter den Schutz der Stadt gestellt. Der Begriff Sephardim soll sich vom hebräischen Wort für die iberische Halbinsel ableiten. Allerdings lebten die Sepharden noch nicht an dem Ort, wo heute das Portugiesenviertel liegt, sondern siedelten im Stadtgebiet genauso wie im dänischen Altona.

Verwendete Quellen
  • hamburg-tourism.de: Portugiesenviertel
  • dasjuedischehamburg.de: Portugiesisch-Jüdische Gemeinden / Sefarden
  • taz.de: Was sind Sefarden
  • dh-lehre: Hamburg als mehrsprachiger Kommunikationsraum mit funktionaler Verteilung
  • wikipedia.org: Geschichte der Juden in Hamburg
  • hamburgtourist.info: Portugiesenviertel
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