Traditions-Fleischerei Röhrs kann vor Pleite gerettet werden

Es gibt Hoffnung für Norddeutschlands älteste Fleischerei: Der Betrieb steckt zwar in einem Insolvenzverfahren, doch es scheint weiterzugehen – ohne Kündigungen.

Der Insolvenzverwalter der Fleischerei Röhrs aus Jork (Landkreis Stade) ist guter Dinge, den in Schieflage geratenen Betrieb retten zu können. "Wir verhandeln mit Investoren und ich bin optimistisch, dass es bald zu einer Lösung kommen wird", sagte Dr. Hendrik Heerma dem Hamburger Abendblatt. Der im Jahr 1709 gegründete Familienbetrieb war Anfang dieses Jahres in finanzielle Nöte geraten, weil eine neu gebaute Produktionsstätte viel teurer als erwartet geworden war.

"Der Geschäftsbetrieb der Fleischerei Röhrs wird trotz der Eröffnung des Insolvenzverfahrens vollumfänglich weitergeführt", teilte der Insolvenzverwalter der Zeitung mit. Die derzeit 42 Beschäftigten müssen sich demnach nicht vor einer Kündigung fürchten. Im Gegenteil: Heerma spricht von einer "langfristigen Lösung zur Stärkung aller Strukturen". Das Insolvenzverfahren ist laut Bericht am 1. August eröffnet worden.

300 Jahre Fleischerhandwerk in Jork

"Unser Familienbetrieb schaut auf mehr als 300 Jahre traditionelles Fleischerhandwerk zurück. Die Fleischerei Röhrs ist seit 1709 ein Teil von Jork. Im Alten Land und über die Grenzen hinaus sind wir für eine umfangreiche Produktauswahl, Frische, Reinheit, Qualität und Service bekannt", heißt es auf der Website der Fleischerei Röhrs.

Die Gemeinde Jork im Alten Land grenzt unmittelbar an die Stadtgrenze von Hamburg und liegt südlich der Elbe. Sie hat etwas mehr als 12.000 Einwohner. Das Alte Land gilt als eines der größten Obstanbaugebiete Europas und ist vor allem seine Äpfel bekannt, die rund drei Viertel der Anbaufläche einnehmen.