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Hamburg: Kultkneipe weicht veganem Restaurant – Stammgäste sind sauer


"Dorotheen Eck" in Hamburg
Nach 115 Jahren: Veganes Restaurant ersetzt Kultkneipe – Stammgäste sauer

Von t-online, nh

08.08.2023Lesedauer: 2 Min.
"Herz des Quartiers": Schilder zeigen Protest der Stammgäste, die das "Dorotheen Eck" erhalten wollen.Vergrößern des Bildes"Herz des Quartiers": Schilder zeigen den Protest der Stammgäste, die das "Dorotheen Eck" erhalten wollen. (Quelle: privat)
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Der Vertrag läuft aus und die Stammgäste kämpfen für das "Dorotheen Eck" in Hamburg-Winterhude. Jetzt melden sich die Vermieter zu Wort.

In der Nachbarschaft ist sie fest etabliert: Die Kneipe "Dorotheen Eck" in Hamburg-Winterhude ist seit rund 115 Jahren ein beliebter Treffpunkt. Bald läuft der Mietvertrag aus und die Kneipe soll der Expansion des benachbarten veganen Restaurants weichen. Die Stammgäste sind sauer – auch auf die Vermieter. Die 84-jährige Elke Müller, die mit ihrer Familie die Räume vermietet, hat der Hamburger Morgenpost (Mopo) jetzt ihre Sicht auf die Dinge geschildert. Demnach sei alles "ganz anders".

Müller sei von den Vorwürfen der Stammgäste schockiert, erzählt sie der "Mopo". Demnach seien sie und ihre Familie nach einer Protestaktion der Stammgäste als "Miethaie" dargestellt worden. Das treffe jedoch nicht zu.

Vermieter: Kneipenbetreiber wollten längst in den Ruhestand

Die Betreiber der Kneipe, Olaf Dao und Gabriele Holzmann, hätten schon seit rund zwei Jahren mit dem Gedanken gespielt, in den Ruhestand zu gehen. Daher seien sie auf die Vermieter zugegangen und hätten ihren Abschied selbst vorgeschlagen, sagt Müller im Gespräch mit der "Mopo". Daraufhin seien Gespräche mit den Betreibern des benachbarten veganen Restaurants, dem "Froindlichst", zustande gekommen.

Damals hätten Dao und Holzmann jedoch zu viel Geld für die Ablöse verlangt – also planten die Vermieter und die "Froindlichst"-Betreiber, den Vertrag auslaufen zu lassen. Gleiches erzählten die Betreiber auch gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Müller berichtete der "Mopo" außerdem, Olaf Dao hätte sich längst bei ihr entschuldigt. Die Kampagne sei Sache der Stammgäste, er hätte damit nichts zu tun.

SPD-Mitglieder machen sich für Erhalt der Kneipe stark

"Herz des Quartiers", "Das Dorotheen Eck bleibt" – Wörter wie diese stehen derzeit auf bedruckten Plakaten an der Fassade der Kneipe. Sie zeugen von der Protestaktion, an der laut des Hamburger Abendblattes rund 50 Personen teilnahmen.

Auch Mitglieder der SPD Hamburg-Nord setzen sich verstärkt für den Erhalt ein. Die Kneipe ist der Ort ihres Stammtisches. Sogar eine Bundestagsabgeordnete macht sich für den Treffpunkt stark. Dorothee Martin kündigt auf Instagram an, sich am 11. August ab 17 Uhr hinter den Tresen der Kultkneipe zu stellen.

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Während nebenan die Proteste laufen, haben die Inhaber des "Froindlichst" längst die Zukunft der alten Kneipe geplant. Gegenüber der Mopo berichten sie von Plänen, das alte Inventar zu verbannen und mit einem moderneren Konzept auch jüngere Menschen ansprechen zu wollen. Der Ort solle ein Treffpunkt für alle bleiben.

Verwendete Quellen
  • mopo.de: "Streit ums "Dorotheen Eck": Hausbesitzerin wehrt sich gegen "Hasswelle""
  • abendblatt.de: "100 Jahre alte Kneipe soll schließen – wegen veganen Lokals"
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