Sylt: Kreis lädt Punks zum Bleiben ein – Camp wird später geräumt

Die Punks auf Sylt sind unpünktlich, brauchen mehr Zeit, um ihr Camp zu beenden. Der Kreis reagiert zunächst irritiert, macht dann aber ein Angebot.

Sylter können bald aufatmen: Das Sommercamp der Punks geht zu Ende. Auf dem Festzelt in Tinnum stehen nur noch ein paar Zelte und das, was man so für ein Leben auf der Wiese braucht.

Eigentlich sollte das Camp schon weg sein. Am Montag, 18. September, um vier Uhr ist die offizielle Genehmigung abgelaufen. Doch einige Punks sind unpünktlich, kriegen ihre Sachen nicht so schnell zusammen geräumt, wie geplant, wollen also länger vor Ort bleiben.

Kreis Nordfriesland reagiert zunächst irritiert

Dann also ohne offizielle Genehmigung. Das Camp könnte also geräumt werden. Wie im letzten Jahr, als Polizisten in Kampfmontur und Schlagknüppeln im Einsatz das Camp der 9-Euro-Punks im Rathauspark Westerland auflösen mussten, nachdem sich die Bewohner zuvor geweigert hatten, das nicht mehr genehmigte Camp freiwillig zu verlassen.

Entsprechend irritiert reagiert auch die Kreisverwaltung Nordfriesland zunächst auf die einseitige Verlängerung, auch in diesem Jahr. Zumal sie davon nichts wusste, berichten mehrere Medien.

Auch die Sylter selber haben für die Verzögerung wenig Verständnis. "Also wurden alle wieder hereingelegt", ärgert sich eine Bewohnerin auf Facebook. "Soviel kann man auf das Wort der Democamp-Inititatoren geben. Nämlich gar nichts".

Punks wollen Gelände sauber und besenrein übergeben

Ein Polizeieinsatz, wie im letzten Jahr, ist dieses Mal aber nicht zu erwarten. Camp-Anmelder Marvin Bederke verspricht, dass auch die letzten Punks spätestens Dienstag das Feld geräumt haben werden. "Sauber und besenrein", verspricht der Punk gegenüber "shz.de".

Der Kreis werde die Verlängerung wohl dulden, so Kreissprecherin Laura Lewin auf Nachfrage von "shz.de". Sie erwarte, dass die Fläche innerhalb der nächsten zwei Tage geräumt sei, um danach eine überraschende Einladung auszusprechen. Falls die Punks das wünschten, könnten sie gerne noch ein bisschen auf der Insel bleiben.