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Sylt: Kunstaktion geht mächtig schief – Marketingchef gelobt Besserung


Kritik an Marketinggesellschaft
Posse auf Sylt: Kunstaktion auf Urlaubsinsel geht mächtig schief

Von t-online, stk

01.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 53117547Vergrößern des Bildes"Reisende Riesen im Wind" des Künstlers Martin Wolke vor dem Bahnhof von Westerland (Archivfoto): Die Figuren gibt es auch als Miniaturausgabe zum Kauf. (Quelle: imago stock&people/imago)
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Die Aktion sollte auf den steigenden Meeresspiegel aufmerksam machen. Doch das Vorhaben hat einen entscheidenden Haken.

Seit vielen Jahren stehen die giftgrünen Figuren vor dem Bahnhof von Westerland auf der Urlaubsinsel Sylt. Meterhoch sind sie, ein Wahrzeichen des Ortes. Doch nun sehen die "Reisenden Riesen im Wind" des Künstlers Martin Wolke anders aus – und werden das wohl auch noch etwas länger tun. Politiker sind wütend.

Die Sylt Marketing Gesellschaft (SMG) kam im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitstage vom 20. bis 26. September auf die Idee, das Thema steigender Meeresspiegel auch für alle Touristen und Einheimischen sichtbar zu machen. In diesem Zusammenhang wurden die Figuren, aber auch die Treppe zum Rathaus in Westerland, mit blauen Wellen "verziert". Der Gedanke: Sollte sich der Meeresspiegel weiter erhöhen, dann steht das Wasser den Syltern bis zum Kinn – beziehungsweise bis dort, wo die Wellen angezeichnet wurden.

Hartnäckige Farbe: drei Stunden für drei Stufen

Was nach einer guten Idee klingen mag, hat einen Haken: Die Farbe lässt sich nur schwerlich wieder abtragen. Die Farbpigmente sind so hartnäckig, dass sie sich kaum abwaschen lassen. Das berichtet unter anderem die "Hamburger Morgenpost" (Mopo) und die "SHZ".

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Ein Maler des Ortes, so die "SHZ", habe allein für drei Stufen auf etwa fünf Metern Länge dreieinhalb Stunden gebraucht. Völlig verschwunden sei die Farbe aber immer noch nicht. Seit mehreren Tagen arbeite er nun schon an den Treppen, letztlich helfe wohl nur der Hochdruckreiniger. Doch damit verbunden sei der Einsatz von Lösungsmitteln, die wiederum in den Gully laufen würden. Mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz habe das wiederum wenig zu tun.

Marketingchef versichert bessere Absprache

Der Chef der Sylt Marketin Gesellschaft, Moritz Luft, versicherte, er werde künftig Aktionen dieser Art besser kommunizieren, schreibt die "Mopo". Zuvor hagelte es harsche Kritik aus den politischen Reihen. So habe Kay Abeling (CDU) laut "Mopo" im Gemeinderat gefragt: "Wer hat diese blauen Kritzeleien genehmigt?“ Sein Parteikollege Carsten Kerkamm, aktuell Vertreter des erkrankten Bürgermeisters Nikolas Häckel, nannte das Vorgehen demnach "etwas unglücklich, um es milde auszudrücken“.

Insgesamt könnten sich die Reinigungskosten auf etwa 4.000 Euro belaufen. Gar nicht mal so günstig. Doch der Marketingchef der Insel verspricht laut "SHZ": Wenn es noch einmal eine solche Aktion geben sollte, würde dies im Vorfeld breiter kommuniziert. Dennoch habe die Installation "viel positive Resonanz bekommen und dadurch ihre Wirkung nicht verfehlt", sagte Luft.

Verwendete Quellen
  • shz.de: "Klima-Aktion: Gemeinde Sylt sauer wegen blauer "Kritzeleien"" (kostenpflichtig)
  • shz.de: "Blaue Wellen hartnäckiger als gedacht: Das kostet jetzt die Entfernung" (kostenpflichtig)
  • mopo.de: "Irre Sylt-Posse: Kunstaktion für mehr Nachhaltigkeit geht nach hinten los" (kostenpflichtig)
  • instagram.com: Profil von @Sylt – Die Insel
  • neptunsgeschmeide.de: Reisende Riesen
  • Eigene Recherche
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