Sylt: Liebes-Wortspiel treibt Strandkorb-Preis bei Versteigerung in die Höhe

Was haben die Worte "Ich lieb dich" mit einem Strandkorb zu tun? Eine ganze Menge, wie sich bei der alljährlichen Strandkorbversteigerung auf Sylt zeigte.

Bei der traditionellen Strandkorbversteigerung in List auf Sylt hat ein Liebes-Wortspiel den Preis für einen der 40 ausrangierten Strandkörbe der Kurverwaltung in die Höhe getrieben. Ein Ehepaar ersteigerte am Samstag den Strandkorb mit der Nummer 143 für 300 Euro, weil es diese Zahlenfolge mit den Worten "Ich lieb' dich" verbindet, wie die "Sylter Rundschau" berichtet.

Das kleine Wortspiel, das sie mit der Nummer verbinden, so erzählen die Eheleute Stefanie und Thorsten Kaatze der "Sylter Rundschau", begleite sie schon, seit sie sich in jungen Jahren kennen und lieben gelernt haben. Es war jedoch nicht der höchste Preis, der erzielt wurde. Dieser lag bei über 500 Euro, sagte Kurdirektorin Maiken Neubauer auf Nachfrage von t-online. Dabei habe es sich um ein Gebot gehandelt, welches schon vor der Auktion abgegeben und bezahlt worden sei.

Sylt: Anfangsgebot lag bei 90 Euro

Die Strandkorbversteigerung gehört seit Jahren auf der Nordseeinsel zu den Kultveranstaltungen im Oktober. Die Strandkörbe haben jeweils zehn Jahre lang den Lister Strand geschmückt und werden vor dem Verkauf gründlich aufbereitet und repariert. Vor der Auktion standen die Exemplare am Lister Hafen zum Probesitzen und Begutachten parat.

"Manche Menschen haben emotionale Verbindungen zu gewissen Zahlen", so Neubauer. Und das trage dann dazu bei, dass der Startpreis schnell in die Höhe steige. Das Einstiegsgebot der blau-weiß-gestreiften Körbe lag bei 90 Euro. Bereits in den vergangenen beiden Jahren wurden sie für durchschnittlich 250 bis 300 Euro ersteigert. Diese Beträge wurden laut Neubauer auch in diesem Jahr erreicht.

Im Übrigen hat die Versteigerung auch für die Einheimischen einen Mehrwert: Für jeden Strandkorb, der mehr als 150 Euro einbringt, spendet die Kurverwaltung zehn Euro an den GGS-Förderverein. Dieser unterstützt auf der Nordseeinsel Vereine, soziale Projekte und überraschend in Not geratene Sylter.