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Sensationsfund in Hamburg: Ausgrabung der Bornplatzsynagoge – Mikwe entdeckt


Nazis brannten das Gotteshaus nieder
Archäologen machen bedeutenden Fund in Bornplatzsynagoge


Aktualisiert am 09.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Kay-Peter Suchowa: Er gräbt in Hamburg nach Überresten der Synagoge.Vergrößern des Bildes
Kay-Peter Suchowa: Er gräbt in Hamburg nach Überresten der Synagoge. (Quelle: Roland Magunia/imago-images-bilder)

In der Woche des Jahrestages der Reichspogromnacht tauchen bei Grabungen in Hamburg Teile einer zerstörten Synagoge auf. Die Nazis hatten sie 1938 angezündet.

Vor 85 Jahren schändeten und verwüsteten die Nazis in der Reichspogromnacht die Bornplatzsynagoge in Hamburg. Sie steckten das Gebäude in Brand, ließen die Reste ein Jahr später auf Kosten der jüdischen Gemeinde komplett zerstören. Die Einzelteile verkauften die Nazis dann an Privatpersonen. Seit September suchen Archäologen nach ihren Überresten – und werden immer wieder fündig.

Nun scheint es die nächste Entdeckung gegeben zu haben. Das schreibt Rabbiner Shlomo Bistritzky, Landesrabbiner der Freien und Hansestadt Hamburg, bei X, ehemals Twitter. Zunächst hatte auch die "Mopo" berichtet.

Rabbiner Bistritzky: "Einer der bisher spannendsten Funde"

Das Team habe die Mikwe der Synagoge gefunden, so Bistritzky – und das ausgerechnet "in der Woche des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht". Die Mikwe ist ein Becken, in dem Juden die rituelle Reinigung vollziehen. Bistritzky nennt sie "einen der bisher spannendsten Funde der Bornplatzsynagoge".

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Gefunden wurden die weißen Fliesen laut "Mopo" in einer Tiefe von drei Metern vom Archäologen Kay-Peter Suchowa. Er spricht von sieben Wannen in acht Räumen.

Suchowa nennt die Grabungen in Hamburg gegenüber der "Mopo" "das Emotionalste, das ich je erlebt habe". Viele würden weinen, ein Mann habe ihn umarmt.

Ziel des Einsatzes sei nicht, möglichst viele Einzelteile der Synagoge zu finden, sondern Hinweise zum Erscheinungsbild des Gebäudes zusammenzusetzen.

Architekturwettbewerb für neue Synagoge startet in diesem Jahr

Die Bornplatzsynagoge unweit der Universität war bei ihrer Einweihung 1906 das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland. Nach dem Abriss wurde das Grundstück enteignet und teils mit einem Hochbunker überbaut.

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Mehr als 80 Jahre nach der Zerstörung hat die Jüdische Gemeinde Hamburg Ende September das Grundstück zurückerhalten. Hier soll eine neue Synagoge entstehen. Dafür setzt sich unter anderem die Stiftung Bornplatzsynagoge ein. Im Dezember soll es einen Architekturwettbewerb für den Neubau geben, in den die Erkenntnisse aus den Ausgrabungen einfließen sollen.

Verwendete Quellen
  • mopo.de: "Archäologen machen Sensationsfund in Hamburg" vom 8. November 2023
  • twitter.com: Tweet von Rabbiner Shlomo Bistritzky
  • bornplatzsynagoge.org/stiftung
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