Hamburg: Traditionsladen für Weihnachtsdeko schließt nach über 50 Jahren

Weihnachten ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Auch für eine Hamburgerin war es das über viele Jahre. Nun aber gibt sie einen besonderen Laden auf, den sie von ihrer Mutter geerbt hat.

Nach einem halben Jahrhundert wird ein Hamburger Traditionsgeschäft für Weihnachtsartikel zum Jahresende seine Türen schließen. Die Inhaberin Julia Hüsch will sich beruflich verändern und sieht auch wirtschaftliche Gründe für ihren Entschluss, erzählt sie dem "Hamburger Abendblatt". Die 54-Jährige übernahm den Laden vor 30 Jahren von ihrer Mutter Gerda, die ihn 1972 gegründet hatte.

Seit zehn Jahren befindet sich der Laden von Julia Hüsch am Mundsburger Damm im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst. Von Oktober bis Januar gibt es dort Weihnachtsdekoration, im restlichen Jahr andere Wohnaccessoires zu kaufen. Hüsch hat Grafik und Gestaltung studiert und eine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin gemacht. "Ich habe gemerkt, ich möchte noch einmal etwas anderes machen", sagt die Unternehmerin dem "Hamburger Abendblatt".

Hamburg: Preise in Weihnachtsladen reichen von 4 bis 950 Euro

Die Einkaufspreise seien dieses Jahr um 15 Prozent gestiegen, aber es sei schwer, dies den Kunden zu erklären, begründet Hüsch ihre Entscheidung. "Es ist das Lebenswerk von meiner Mutter und auch von mir, aber es ist die Zeit gekommen." Wenn jemand den Laden weiterführen wolle, würde das nicht nur sie, sondern auch ihren Vermieter sehr freuen. Der sei nämlich sehr unglücklich über die Kündigung. Auch ihre 15 Jahre alte Tochter habe keine Ambitionen, den Laden zu übernehmen.

Im Laden von Hüsch gibt es laut "Hamburger Abendblatt" viele Besonderheiten, wie einen alten Kaufmannsladen aus Holz, eine mannshohe Nussknacker-Figur, eine Lampe mit einer Putte oder eine etwa hundert Jahre alte Krippe.

Neben bunten Kugeln gibt es auch kleine Glasfiguren, wie Frösche, Zapfen, Eulen oder Melonenstücke. Die Preise reichen von 4 Euro bis zu 950 Euro. Noch bis Ende des Jahres bleibt der Laden weiterhin sechs Tage pro Woche geöffnet.