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Nordsee: Verirrten Urzeitvögeln droht Tod – Tierschützer in Sorge


Tierschützer in Sorge
Verirrten Urzeitvögeln droht Tod an Nordsee

Von t-online, pb

Aktualisiert am 20.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Waldrappe in einem deutschen Zoo (Archivfoto): An der Nordsee haben sich die Vögel neuerdings eingerichtet.Vergrößern des BildesWaldrappe in einem deutschen Zoo (Archivfoto): An der Nordsee haben sich die Vögel neuerdings eingerichtet. (Quelle: augenflug/imago images)
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Kriegen Yasmin und ihre Genossen noch die Kurve? Tierschützer fürchten um eine Gruppe von seltenen Vögeln, die an der Nordsee eigentlich nichts verloren haben.

Einmal falsch abgebogen – und nun in Gefahr: Der deutsche Naturschutzbund sorgt sich um eine Gruppe von wohl 32 Waldrappe, die sich vor einigen Tagen rund um die Nordseeinseln in Nordfriesland und in Skandinavien eingenistet haben.

Die Jungtiere gehören zur Familie der Ibisse, die seltene Art galt lange als ausgestorben. In den letzten Jahren wurden die Waldrappe aber in den Schweizer Alpen neu angesiedelt. Vermutet wird nun, dass die 32 Waldrappe im Herbst eigentlich in ihr Sommerquartier in Afrika aufbrechen wollten, dabei aber den Anschluss an ältere, erfahrenere Vögel verpassten – und sich schließlich in die völlig falsche Richtung, den kalten Norden, aufgemacht haben.

Einige wurden bereits in Dänemark und Schweden gesichtet, berichtet die Forschergruppe "Waldrapp Team" auf ihrer Website.

Die Forscher haben 13 der Tiere mit einem GPS-Tracker ausgestattet, können ihre Route so nachverfolgen. Auf den Nordseeinseln um Sylt hat die Ankunft der kurios aussehenden Vögel für viel Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Fotografen machten sich auf, um die Vögel zu fotografieren, berichtet der NDR.

Weitere Tiere halten sich auch in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf. Auf ihren Reisen durch Nord- und Mitteleuropa werden die seltenen Tiere von den Forschern permanent beobachtet.

Finden die Waldrappe noch nach Afrika?

Die Forscher hoffen, dass die Waldrappe den zunehmenden Winter rechtzeitig bemerken und ihren Weg nach Süden finden. Denn sollte es zu Frost im Norden kommen, droht den Tieren der Hungertod: Auf dem eingefrorenen Boden finden die seltenen Vögel keine Nahrung – hauptsächlich Insekten – mehr.

Sollten die verirrten Tiere bis zum Frost nicht den richtigen Weg gefunden haben, wollen die Forscher die Tiere einfangen und in warme Sicherheit bringen. Der an ein Urzeit-Tier erinnernde Vogel galt rund 300 Jahre als nahezu ausgestorben, wurde erst ab den 1990er Jahren durch verschiedene Aufzuchtprogramme wieder in Europa und Nordafrika angesiedelt. Der Waldrapp galt im Mittelalter als Delikatesse.

Verwendete Quellen
  • waldrapp.eu (Englisch): "32 juvenile Northern Bald Ibises in Sweden, Denmark and northern Germany"
  • shz.de (kostenpflichtig): "Waldrappe bei Niebüll: Seltene Vögel aus dem Süden verirren sich nach SH"
  • ndr.de: "Seltener Waldrapp hat sich nach SH verirrt"
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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