"Elbschlosskeller" in Hamburg: Großeinsatz nach Protest gegen Burschenschaftler

Burschenschaftler feiern und provozieren offenbar, der linksextremen Szene gefällt das gar nicht: Auf St. Pauli hatte die Polizei in der Nacht viel zu tun.

Die Polizei in Hamburg ist in der Nacht auf Sonntag zu einem Großeinsatz rund um die Kultkneipe "Elbschlosskeller" ausgerückt. Laut eines Reporters vor Ort hätten zehn Burschenschaftler in dem Lokal gefeiert. Burschenschaften sind Studentenverbindungen, die dem national-konservativen Spektrum zugeordnet werden. Dort kommt es auch immer wieder zu Rechtsextremismus.

Als die Burschenschaftler das Lokal verließen, soll es beinahe zu einem größeren Tumult zwischen ihnen und anderen Kiezgängern gekommen sein. Einsatzkräfte der Polizei gingen demnach dazwischen und riefen Verstärkung.

Rund 100 Personen protestieren gegen Burschenschaftler

Wie der "NDR" unter Berufung auf die Polizei berichtet, sollen die Burschenschaftler zuvor durch laute Provokationen aufgefallen sein. Die linksextreme Szene habe bereits vorher von der Feier der Burschenschaftler erfahren und zum Protest am Hamburger Berg, dort wo sich die Kneipe befindet, aufgerufen. So sollen sich dort innerhalb kurzer Zeit rund 100 Personen versammelt haben. Auf Fotos des Reporters ist zu sehen, dass sich einige von ihnen vermummt hatten.

Die Polizei bildete demnach eine Menschenkette zwischen den Demonstrierenden und den Burschenschaftlern. Die Straße Hamburger Berg war zwischenzeitlich komplett für den Autoverkehr abgesperrt. Mit einem Großaufgebot gelang es den Einsatzkräften schließlich, die Lage nach eineinhalb Stunden zu beruhigen. Laut des Reporters leisteten zwei Personen Widerstand. 18 Personen seien zudem in Gewahrsam genommen worden.