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Hamburg: Gruppenvergewaltigung im Stadtpark | Richterin beklagt Shitstorm


Gruppenvergewaltigung im Stadtpark
Mildes Urteil? Richterin äußert sich

Von t-online, yer

Aktualisiert am 25.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 123908881Vergrößern des BildesPolizeiwagen im Hamburger Stadtpark (Symbolbild): Insgesamt wurden acht junge Männer verurteilt. (Quelle: Hanno Bode/imago-images-bilder)
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Das Urteil nach einer Gruppenvergewaltigung in Hamburg löste einen Shitstorm aus. Jetzt hat sich die Richterin erstmals zu Details geäußert.

Der Fall hatte bundesweit Aufsehen erregt. Im September 2020 haben mehrere junge Männer ein 15-jähriges Mädchen im Hamburger Stadtpark vergewaltigt. Drei Jahre später sprach das Landgericht Hamburg die Urteile: Ein 19-Jähriger wurde zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt, sieben weitere Angeklagte zu Bewährungsstrafen.

Diese vermeintlich milde Urteil löste einen Social-Media-Shitstorm aus. In einem Interview mit dem "Spiegel" hat sich die Richterin Anne Meier-Göring jetzt zu dem Urteil geäußert und es verteidigt. Dass das Urteil nicht zu lasch gewesen sei, sehe man bereits daran, dass die Staatsanwaltschaft kein Rechtsmittel eingelegt habe.

Richterin: Es gab keine körperliche Gewalt

Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weswegen auch einige Details der Tat unbekannt blieben. Nach Einschätzung der Richterin ist in der Öffentlichkeit ein falsches Bild der Tat entstanden. Es habe weder eine brutale Gruppenvergewaltigung noch körperliche Gewalt oder Bedrohung gegeben. Das Opfer sei sehr betrunken gewesen. Diesen Umstand hätten die Täter für ihre sexuellen Handlungen ausgenutzt. Bis zur Reformierung des Sexualstrafrechts seien derartige Taten gar nicht strafbar gewesen, so Meier-Göring im Spiegel.

Nach dem Urteil hätten die Beschimpfungen gegen sie und andere Prozessbeteiligte in den sozialen Medien "alle Grenzen gesprengt", sagte die Richterin. "Ich wünsche der Richterin und allen Strafverteidigern den Tod!", sei da etwa geschrieben worden. Der rechtsextreme AfD-Politiker Björn Höcke habe ein Bild von ihr auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, "nach dem Motto: Schaut sie euch an, das ist die Frau, die Vergewaltiger laufen lässt", sagte Meier-Göring. Sie lasse sich aber von Shitstorms nicht beirren. "Wenn wir uns von so etwas beeinflussen lassen würden, hätte der Rechtsstaat verloren."

Verwendete Quellen
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