Crew-Mitglied festgenommen Hamburger Zoll findet halbe Tonne Kokain auf Frachter
Mehrere hundert Kilogramm Kokain sind an Bord eines Frachters im Hamburger Hafen gefunden worden. Es war bereits alles vorbereitet, um die Drogen an Komplizen zu übergeben. Doch die Ermittler waren schneller.
Der Zoll hat auf einem Frachter im Hamburger Hafen eine halbe Tonne Kokain sichergestellt. Ein 42 Jahre altes Besatzungsmitglied sei am Samstag festgenommen und am Sonntag nach Erlass eines Haftbefehls in Untersuchungshaft genommen worden. Das teilte das Zollfahndungsamt Hamburg am Montag mit.
Der unter montenegrinischer Flagge fahrende Frachter war vom brasilianischen Santos aus über England auf dem Weg nach Hamburg und stand bereits mehrere Tage unter Beobachtung der Fahnder. Da den Angaben zufolge der Verdacht bestand, dass in dem 180 Meter langen Schiff Rauschgift nach Europa eingeschmuggelt werden sollte, wurde es bereits beim Eintritt in niederländisches Gewässer von holländischen Polizeibooten in Empfang genommen.
Zöllner begleiteten den Frachter nach Hamburg
Anschließend sicherten der deutsche Zoll und die Bundespolizei unter der Führung des Maritimen Sicherheitszentrums in Cuxhaven den Frachter auf seiner weiteren Fahrt, bis dieser Donnerstagmittag vor der Elbmündung auf Reede ging. Dort seien mehrere Zollboote im Einsatz gewesen, um ein eventuelles Überbordwerfen von Rauschgift zu verhindern.
Als der Frachter Freitagabend die Elbe hinauf nach Hamburg gefahren sei, sei er beidseits des Flusses zusätzlich von Landzollkräften begleitet worden – und unmittelbar nach seiner Ankunft im Hafen gegen Mitternacht durchsucht worden. Dabei trugen sie wegen der Corona-Pandemie Schutzmasken, was die Arbeit erschwerte. Während der Zoll innen nach Drogen suchte, überprüften Hamburger Polizeitaucher das Schiff von außen.
Stundenlange Suche nach Drogen
Am frühen Samstagmorgen fanden die Zöllner nach eigenen Angaben hinter sogenannten Mannlochklappen etwa eine halbe Tonne Kokain. Die Drogen seien in wasserdichten Säcken verpackt gewesen.
Zudem entdeckten die Ermittler unter anderem Bojen, Leinen und einen GPS-Sender. Nach Ansicht des Zolls sollte das Kokain wohl mit dem Sender versehen und über Bord geworfen werden, wo es dann von Komplizen mit einem Boot abgeholt werden sollte.
- Nachrichtenagentur dpa
- Zoll Hamburg: Pressemitteilung vom 4. April