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Anwalt in Affäre um gekaufte Examenslösungen angeklagt


Hamburg
Anwalt in Affäre um gekaufte Examenslösungen angeklagt

Von dpa
12.07.2021Lesedauer: 2 Min.
HaftbefehlVergrößern des BildesEine Abschrift eines Haftbefehls liegt mit einem Strafrecht-Buch auf dem Tisch. (Quelle: Tom Weller/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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In der Affäre um gekaufte Jura-Examen steht von Oktober an ein Anwalt in Hamburg vor Gericht. Der Skandal um verkaufte Prüfungslösungen für angehende Juristen hatte 2014 bundesweit Schlagzeilen ausgelöst. Der Rechtsanwalt soll als Repetitor gearbeitet und dabei Studenten in der Prüfungsvorbereitung geholfen haben. Die Hauptverhandlung beim Amtsgericht Hamburg ist für den 21. Oktober angesetzt, Tatvorwurf ist Bestechung im besonders schweren Fall und Anstiftung zur Verletzung des Dienstgeheimnisses. Dies bestätigten am Montag die Gerichtspressestelle und Staatsanwaltschaft Hamburg.

Es soll Kontakte zu einem korrupter Richter des Landesjustizprüfungsamtes in Niedersachsen gegeben haben. Der hatte 2014 gestanden, Lösungen für das Zweite Staatsexamen gegen Sex oder Geld weitergegeben zu haben. Der Richter war 2014 in Mailand gefasst worden, bei seiner Verhaftung hatte er 30.000 Euro in bar und eine geladene Pistole dabei. Der Jurist war zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Die beiden Juristen sollen sich nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Montag-Ausgabe) aus gemeinsamen Zeiten kennen, als sie in der Hansestadt Studenten aufs Examen vorbereiteten. Weil Bundesländer Aufgaben untereinander austauschen, soll abgemacht worden sein, dass der Richter seinem Kollegen Klausurlösungen verrät. Der Erlös der weiterverkauften Tipps sollte geteilt werden. Zu Zahlungen sei es aber nicht gekommen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Nach Bekanntwerden des Falls hatten rund 200 Sonderprüfer die Abschlüsse von 2000 Juristen untersucht, darunter allein 16.000 Klausuren. Im Zuge dessen wiederholten 29 Prüflinge, die durch den Betrug ihrer Mitstudenten die Bewertungsmaßstäbe der Prüfer verzerrt sahen, die Arbeiten. Mehr als einem Dutzend Nachwuchsjuristen wurde das Zweite Staatsexamen nachträglich aberkannt. Einige Studenten, die Prüfungsergebnisse gekauft hatten, wurden zu Bewährungsstrafen zwischen sechs und zwölf Monaten verurteilt.

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