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Senat will 10.000 Wohnungen pro Jahr: "Mission Impossible"


Hamburg
Senat will 10.000 Wohnungen pro Jahr: "Mission Impossible"

Von dpa
28.04.2022Lesedauer: 2 Min.
BauVergrößern des BildesBaukräne leuchten vor einer Wohnsiedlung golden im Licht der aufgehenden Sonne. (Quelle: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)
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Steigende Baukosten und erschwerte wirtschaftliche Rahmenbedingungen stellen ein wichtiges Ziel des Hamburger Senats in Frage. Nach einer Beratung mit Vertretern der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft erklärte die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen am Donnerstag: "Auch weiterhin hält der Senat an dem Ziel fest, jährlich 10.000 Wohnungen zu genehmigen, mit einem Anteil von 35 Prozent geförderten Wohnungen." Senatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) fügte jedoch hinzu: "Die aktuellen Entwicklungen in der Bauwirtschaft sind besorgniserregend."

Der Senat versuche bei den Konditionen für den geförderten Wohnungsbau und der sozial ausgewogenen und klimafreundlichen Planung neuer Stadtentwicklungsgebiete gegenzusteuern, erklärte die Senatorin nach Beratungen im Bündnis für Wohnen. Es werde geprüft, wie die weggefallene Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude kompensiert werden könne. Es gebe jedoch Rahmenbedingungen, auf die Hamburg keinen Einfluss habe, erklärte Stapelfeldts Behörde: Energiepreise, Lieferprobleme, Rohstoff- und Fachkräftemangel sowie die Folgen des Ukraine-Kriegs.

Seit 2011 - als die SPD unter Olaf Scholz die Macht in Hamburg übernahm - wurden nach jüngsten Angaben der Behörde mehr als 116.000 Wohnungen genehmigt und über 80.000 gebaut. In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD und Grüne im Juni 2020 vereinbart: "Wir entwickeln neue lebendige Stadtteile und bauen auch weiterhin 10.000 Wohnungen pro Jahr, damit sich alle ein Leben in unserer Stadt leisten können."

Der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, sagte: "Wir werden das Ziel von 10.000 Wohnungen pro Jahr wahrscheinlich nicht erreichen." Alle Beteiligten am Bau bezahlbarer Wohnungen - soziale Vermieter, Baustoffindustrie, Bauunternehmen, Handwerker und Architekten - stünden vor der fast unlösbaren Aufgabe, angesichts der exorbitanten Preissteigerungen bezahlbaren Wohnraum zu errichten. Breitner sprach von einer "Mission Impossible".

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen hält das Ziel von 10.000 genehmigten Wohneinheiten pro Jahr mittelfristig zwar nach wie vor für richtig. "Aber in diesem und im nächsten Jahr werden wir diese Marke kaum erreichen", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Jan Petersen. Schon im vergangenen Jahr seien die Erzeugerpreise bei gewerblichen Produkten um durchschnittlich 24 Prozent gestiegen. Der Ukraine-Krieg und die hohen Energiekosten führten zu weiteren Preissteigerungen. Auch die Materialengpässe hätten sich dramatisch verschärft. "Das betrifft insbesondere Stahl, Holz, Bitumen und erdölbasierte Produkte wie Kunst- und Dämmstoffe", erklärte Petersen.

Der Vorsitzende des VNW-Landesverbands Hamburg, Marko Lohmann, wies auf ein weiteres Problem hin: "Bereits seit mehr als zwei Jahren fehlen neue Baugrundstücke." Außerdem seien die Zinsen in wenigen Monaten viel schneller gestiegen als erwartet. Den stärksten negativen Einfluss habe aber der plötzliche Wegfall der Neubauförderung der KfW ausgeübt.

Im vergangenen Jahr hatte Hamburg den Bau von insgesamt 10.207 neuen Wohneinheiten genehmigt. Damit war das Versprechen des rot-grünen Senats, ab 2016 jährlich mehr als 10.000 Wohnungen zu genehmigen, noch erreicht worden. Die Zahl neugebauter geförderter Wohnungen war allerdings deutlich gesunken. 2021 seien 1895 Wohnungen fertiggestellt worden, hatte Stapelfeldt bereits im Januar erklärt. 2020 waren es noch 3472 gewesen. Um die gestiegenen Kosten aufzufangen, erhöhte der Senat die Förderung in diesem Jahr um zwölf Prozent.

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