Doppelspitze im Gespräch Kind-Prozess bei Hannover 96: Kommt der Kompromiss?
Kommt es bei Hannover 96 zum Kompromiss? Vor dem Prozess um Kinds Zukunft beim Zweitligisten laufen Lösungsgespräche. Doch wo bleiben versprochene Zahlen?
Knapp zwei Wochen sind es noch bis zum Gerichtstermin zwischen dem Stammverein Hannover 96 e. V. und dem von ihm abberufenen Profifußball-Geschäftsführer Martin Kind. Werden bei dem tief gespaltenen Zweitligaklub tatsächlich erste Hintergrundgespräche über eine mögliche Kompromisslösung in der Zukunft geführt? Darüber berichtete die "Neue Presse" in Hannover am Freitag.
Eine Idee sei demnach, die ausgegliederte Profifußball-Gesellschaft künftig der Leitung zweier Geschäftsführer zu überlassen, von denen einer in diesem Fall der derzeitige Sportdirektor Marcus Mann sein soll.
- Unruhe bei Hannover 96: Aufsichtsrat packt über vermeintlichen Kind-Sturz aus
Vereins- und Kapitalseite liefern sich bei den 96ern seit mehr als drei Jahren einen Machtkampf, der in der vergangenen Woche in der Absetzung des langjährigen Klubchefs Martin Kind als Geschäftsführer der Hannover 96 Management GmbH gipfelte.
"Erhebliche Förderung": Nie belegt
Grund dafür: Die Chefs des Stammvereins um Präsident Sebastian Kramer sprechen von Vertragsbruch, zurückgehaltenen Zahlungen und Fake-Rechnungen, wie "Bild" berichtet. Kind hält dagegen, spricht von "rechtswidrig" und einem "Satzungsverstoß" – nennt aber trotz vorheriger Ankündigung seine "richtigen Zahlen" auch nicht – offenbar aus rechtlichen Gründen, wie die "Hannoversche Allgemeine" berichtete.
Martin Kind entlassen: Wem gehört was bei Hannover 96?
Auch versprochene Zahlen, mit denen Kind seine "erhebliche Förderung" nach seinem abgelehnten Antrag auf Bewilligung einer Ausnahme von der 50+1-Regel bei der DFL wollte, ist Kind der Öffentlichkeit bis heute schuldig geblieben.
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Vorgeschlagener Geschäftsführer abgelehnt
Der 78-Jährige ging juristisch gegen den Stammverein vor, erwirkte eine mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Hannover am 16. August und darf bis dahin weiter die Geschäfte führen.
Auf einen gemeinsamen Geschäftsführer und Kind-Nachfolger haben sich Vereins- und Kapitalseite bislang nie einigen können. Der von Kind und Mit-Gesellschafter Dirk Roßmann eingesetzte Robert Schäfer wurde von der e. V.-Führung abgelehnt. Umgekehrt lehnt Kind Andreas Rettig, den Favoriten der Gegenseite, ab. "Rettig weiß, dass wir seiner Berufung nicht zustimmen wollen und können", sagte er der "NP".
- neuepresse.de: "Geschäftsführer-Frage: Kommt Hannover 96 mit einer Doppellösung aus der Führungskrise?" (Kostenpflichtig)
- bild.de: "Wo ist die +1 geblieben?"
- dfl.de: "DFL-Präsidium lehnt Antrag auf Bewilligung einer Ausnahme von der 50+1-Regel für Hannover 96 und Herrn Martin Kind ab"
- sport1.de: "Kind wehrt sich gegen Vorwürfe"
- hannover96.de: "Informationen zum einstweiligen Verfügungsverfahren"
- Hannoversche Allgemeine vom 1. August 2022
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa