Debatte im Landtag Neuer Feiertag für Niedersachsen?

Bekommt Niedersachsen einen neuen Feiertag? Laut einem Bericht stehen bereits mehrere Tage zur Diskussion. Doch es gibt Widerstand.
Die niedersächsische Landesregierung prüft gemäß ihres Koalitionsvertrags die Einführung eines neuen Feiertags. Zur Debatte stünden laut Informationen der "Hannoverschen Allgemeine" (HAZ) aus Kreisen des DGB Niedersachsen und der jüdischen Gemeinden bisher unter anderem der Frauentag am 8. März, der Tag der Befreiung am 8. Mai und der Europatag am 9. Mai. "Weltliche Feier- und Gedenktage dienen nicht nur dem gesellschaftlichen Innehalten, sie würdigen vielmehr auch demokratische Errungenschaften", sagte ein Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion der Zeitung.
Mit lediglich zehn gesetzlichen Feiertagen ist Niedersachsen derzeit eines der Schlusslichter im Länder-Vergleich. Jedoch wurde erst im Jahr 2018 mit dem Reformationstag ein neuer Feiertag im Land geschaffen. Der vorgeschlagene Frauentag am 8. März wurde bereits 2019 in Berlin eingeführt, in Mecklenburg-Vorpommern bleibt der Tag im kommenden Jahr erstmals arbeitsfrei.
Kritik von der Opposition
Kritik an den Vorstößen der Landesregierung komme laut der "HAZ" allerdings aus den Reihen der CDU: "Ein weiterer Feiertag darf nicht zu weiteren Belastungen für die Unternehmen führen", so der CDU-Sprecher gegenüber dem Blatt. Stattdessen sei es Aufgabe der Landesregierung, neuen Wohlstand zu schaffen und die Energiekrise zu bewältigen.
Zuletzt hatte Linken-Chefin Janine Wissler das Nachholen von Feiertagen, die auf ein Wochenende fallen, gefordert. Laut Wissler hätten die Menschen in Deutschland 2022 wie bereits auch 2021 wesentlich weniger Tage frei als im Ausland. "Andere Länder wie Großbritannien, Belgien oder Luxemburg sind hier viel weiter als Deutschland und gleichen solche Tage aus", so Wissler weiter. Sie befürchte daher mehr Fälle von chronischer Überlastung, Burn-out und Depressionen, sollten Feiertage nicht nachträglich stattfinden.
- haz.de: "Landesregierung stößt Debatte an: Braucht Niedersachsen einen weiteren Feiertag?" (kostenpflichtig)
- Koalitionsvertrag der Rot-Grünen Regierungskoalition