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Hannover Messe: Bundeskanzler eröffnet weltgrößte Industrieschau


Weltgrößte Industrieschau
Bundeskanzler eröffnet Hannover Messe – Proteste vor dem Start

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 17.04.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0243781220Vergrößern des BildesBundeskanzler Olaf Scholz und Indonesiens Präsident S.E. Joko eröffnen die Hannover Messe: Erstmals nach drei Jahren findet die Industriemesse wieder ohne Einschränkungen statt. (Quelle: IMAGO/Anja Cord)
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Die Hannover Messe hat begonnen: Zusammen mit dem Präsident des Partnerlandes Indonesien hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Industriemesse am Sonntag eröffnet.

Nach drei Jahren Pause wegen der Corona-Einschränkungen hat die Hannover Messe am Montag wieder ihre Türen geöffnet. Die Ausstellung zeigt Neuheiten aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik und Klimaschutz-Technologien. Bundeskanzler Olaf Scholz, der Präsident des Partnerlandes Indonesien, Joko Widodo, sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik eröffneten die Messe am Sonntagabend.

Mit rund 4.000 Teilnehmern will die Messe an die Zeit vor der Pandemie anknüpfen. Scholz hofft, dass sie der Industrie wichtige Impulse gibt und den Umbau in Richtung CO₂-Neutralität fördert. Der Schwerpunkt der Messe liegt auf Technologien zur effizienteren Nutzung von Energie, der Künstlichen Intelligenz und der Wasserstoffwirtschaft.

Scholz: "Das wird ein Kraftakt

In der Wirtschaft wurde Kritik laut, dass EU-Länder wie die Bundesrepublik an Attraktivität als Standorte einbüßen, unter anderem aufgrund von hohen Energiepreisen, Bürokratie und langen Genehmigungsverfahren. Scholz betonte, dass es vor allem bei der Umsetzung der Energiewende schneller vorangehen müsse: "In den vergangenen Jahren ist so viel liegengeblieben. Aber das holen wir jetzt auf." Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten in Deutschland täglich im Schnitt bis zu fünf Windräder sowie Solaranlagen auf einer Fläche von mehr als 40 Fußballfeldern installiert werden. "Das wird ein Kraftakt", sagte der Bundeskanzler.

Das erhöhte Tempo bei der Planung und Einrichtung der ersten Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine solle nun "der Maßstab" sein, sagte Scholz. Ein Problem sei jedoch ebenso der Fachkräftemangel gerade in technischen Berufen, zu dessen Linderung es auch mehr Experten aus dem Ausland brauche.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) nannte das Technologieabkommen mit Taiwan als Beispiel für gute internationale Zusammenarbeit. "Gehen wir solche Schritte immer, wo sie möglich sind, trauen wir uns in der Forschung und in der Wirtschaft!", sagte sie. China, das Anspruch auf Taiwan erhebt, hatte ihren Besuch in Taipeh im März scharf kritisiert. Aber auch in Deutschland "müssen wir unsere Hausaufgaben machen und ein attraktiver Partner bleiben", so Stark-Watzinger. Der globale Wettbewerb sei härter geworden.

Menschenrechtler demonstrieren vor Messeauftakt

Der Chef des deutschen Elektro- und Digitalverbands ZVEI, Gunther Kegel, forderte die Politik zu mehr Innovationsförderung und einem entschlosseneren Bürokratieabbau auf. "Die Unternehmen haben dramatisch an digitaler Kompetenz hinzugewonnen", sagte er. Überregulierung und allzu detaillierte Vorgaben stellten aber "gerade für unsere kleineren und mittleren Unternehmen mittlerweile eine kaum zu stemmende Last dar". Scholz räumte ein: "Wir brauchen weniger Bürokratie und schnellere Verfahren." Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, es sei "eine Zeit, in der Innovationen dringend notwendig sind und gebraucht werden".

Widodo kündigte an, auch sein Land – die größte Volkswirtschaft Südostasiens – wolle in den kommenden Jahren schrittweise auf eine "grüne" Energieversorgung umstellen. Schäden am Regenwald und Waldbrände gingen bereits zurück, bis 2050 sollen sämtliche indonesischen Kohlekraftwerke vom Netz sein. Investoren aus Deutschland seien "eingeladen, diese "grüne" Wirtschaft mit aufzubauen". Scholz sagte, er setze sich dafür ein, dass das seit langem diskutierte Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indonesien bald Gestalt annehme. "So würde auf einen Schlag ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit weit über 700 Millionen Menschen entstehen."

Vor dem Kongresszentrum in Hannover demonstrierten am Sonntag Menschenrechtler aus Indonesien und Vertreter von Amnesty International. Mit einer Mahnwache kritisierten sie, oft würden die Rechte von Einwohnern von Rohstoff-Abbaugebieten und Bergbauregionen verletzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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