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Region Hannover: Kita-Chaos trifft Familien hart – wo bleibt die Lösung?


Kita-Katastrophe mit Ansage?
Weniger Schwarzer Peter – mehr Lösungen

  • Patrick Schiller ist t-online Regio Redakteur in Hannover.
MeinungVon Patrick Schiller

05.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Ein Junge hält ein Schild mit "Kita geschlossen" (Montage): In der Region Hannover macht sich zunehmend Unmut bei Eltern breit.Vergrößern des Bildes
Ein Junge hält ein Schild mit "Kita geschlossen" (Montage): In der Region Hannover macht sich zunehmend Unmut bei Eltern breit. (Quelle: Bihlmayerfotografie/imago-images-bilder)

In der Region Hannover kriselt es in den Kitas: Gruppen werden aufgelöst, Betreuung wird eingeschränkt. Schnelle Lösungen sind in weiter Ferne.

Städte der Region Hannover schlittern mit Volldampf in die Kita-Katastrophe: Gruppen werden zusammengelegt, Betreuungszeiten gekürzt, und wann endlich Gegenmaßnahmen greifen, ist völlig unklar. Dabei steigt der Bedarf stetig. Die Stadt Gehrden bei Hannover schiebt die Verantwortung zum Land, das Land zeigt mit dem Finger wiederum auf die Kommunen.

Es ist leicht, den Schwarzen Peter hin und her zu schieben – aber damit muss Schluss sein, wenn es um die Bildung und Betreuung unserer Jüngsten geht. Bisher gab es vorwiegend Notlösungen; jetzt brauchen wir eine koordinierte und nachhaltige Strategie, um die Kita-Krise zu bewältigen. Und bereits jetzt mögliche Lösungswege müssen auch in die Kommunen kommuniziert werden, damit diese überhaupt alle möglichen Mittel und Wege kennen.

Wir stehen vor einer doppelten Herausforderung: Auf der einen Seite fehlen Fachkräfte, auf der anderen Seite gibt es einen hohen Anspruch an die Qualität der frühkindlichen Bildung. Eltern erwarten zu Recht, dass ihre Kinder nicht nur betreut, sondern auch pädagogisch sinnvoll gefördert werden. Das geht aber nicht ohne gut ausgebildetes Personal.

Flexible Modelle und Langzeitstrategien sind nötig

Leider gibt es für dieses Problem keine schnelle Lösung. Die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern dauert Jahre, Quereinsteiger brauchen eine intensive Einarbeitung. Aber genau hier sollten wir ansetzen: bei der Qualifizierung und bei Anreizen für den Berufseinstieg. Dies könnte durch höhere Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen oder auch durch vereinfachte Wege der Anerkennung von Abschlüssen geschehen, wie es das niedersächsische Kita-Gesetz in großen Teilen bereits vorsieht.

Bisherige Maßnahmen, wie etwa die bezahlte Teilzeitausbildung oder die Einstellung zusätzlicher Fach- und Assistenzkräfte, sind also ein Schritt in die richtige Richtung – aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Landesregierung macht mit einer Kombination aus kurzfristiger Entlastung durch flexible Modelle und langfristigen Strategien zur Fachkräftesicherung schon vieles richtig.

 
 
 
 
 
 
 

Doch dass Elterninitiativen jetzt selbst aktiv werden und zum Beispiel Petitionen starten, zeigt, dass nach wie vor Handlungsbedarf besteht. Viele Eltern haben Sorge, ihren Job über Jahre nicht mehr ausführen zu können, sie befürchten schwere wirtschaftliche Einbußen. Das hätte verheerende Auswirkungen.

Kita-Krise bedroht weitere Branchen

Und die Folgen werden sich in allen gesellschaftlichen Bereichen fortsetzen: Wenn Menschen zum Beispiel in Pflegeberufen fehlen, weil sie ihre Kinder selbst betreuen müssen, bekommt der Fachkräftemangel noch mal eine neue Dimension, eine das System gefährdende.

Nach nur einem Jahr ist es Zeit für einen erneuten Kita-Gipfel in Niedersachsen. Einen runden Tisch mit allen Beteiligten, auch den Elternvertretungen und Kommunen. Das könnte zu Lösungen führen, die mehr sind als Notlösungen, Flickschusterei oder ein Blick in die Glaskugel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Eigene Artikel bei t-online.de
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