Hannover "Hamlet" und "Die Ärztin": Schauspiel Hannover gibt Ausblick
Mit 23 Neuproduktionen, darunter elf Erst- und Uraufführungen, startet das Schauspiel Hannover im Spätsommer in die Spielzeit 2022/2023. Zur Eröffnung am 16. September wird ein Klassiker aufgeführt, nämlich "Hamlet" von William Shakespeare in der Regie von Lisa Nielebock. Hamlet wechsele das Gesicht in jeder Epoche, sagte Intendantin Sonja Anders. "Jetzt, da wir Krieg haben in Europa, schiebt sich die politische Dimension nach vorne", schreibt die Schauspiel-Chefin im am Donnerstag vorgestellten Programmheft zur neuen Spielzeit.
Politisch ist auch das Stück "Die Ärztin" des Briten Robert Ickes - frei nach Arthur Schnitzlers "Professor Bernhardi". In dem Moral-Thriller geht es um ein nach einem Abtreibungsversuch gestorbenes Mädchen - es streiten eine jüdische Klinikleiterin, ein katholischer Pfarrer, der sich als Schwarzer Mann von der Ärztin diskriminiert fühlt, sowie die einflussreichen Eltern. Die deutsche Erstaufführung kommt am 7. Oktober auf die Bühne. Stefan Pucher führt Regie. Als Familienstück feiert "Mio von Mio" von Astrid Lindgren am 30. Oktober Premiere.
Zahlreiche Produktionen aus der laufenden Saison bleiben im Herbst auf dem Spielplan, darunter "Ein Mann seiner Klasse" nach dem Roman von Christian Baron. Regisseur Lukas Holzhausen war mit dieser Inszenierung zum renommierten Berliner Theatertreffen eingeladen worden.