Halle (Saale) Unimedizin baut Ambulanz für geflüchtete Ukrainer auf
Zur medizinischen Versorgung ukrainischer Geflüchteter hat die Unimedizin Halle in einer Notunterkunft in der Stadt eine Ambulanz eingerichtet. Viele benötigten dringend Medikamente, Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen, sagte Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinikums Halle am Freitag, am Freitag. "Wir helfen vor Ort unter anderem bei der Behandlung von Krebs-Patienten, sind aber auch bei der medizinischen Betreuung von Schwangeren und kranken Kindern aktiv."
Drei Ärzte arbeiten nun in der Notunterkunft - eine Gynäkologin, ein Facharzt für Innere Medizin und ein Radiologe. Die beiden Ersteren stammten aus Nigeria, studierten und praktizierten in der Ukraine und flohen nach Kriegsbeginn nach Deutschland. Neben diesen drei Medizinern sind laut Unimedizin regelmäßig Kinderärzte vor Ort.
Am ersten Tag der Ambulanz am Donnerstag seien bis zu 50 Patienten versorgt worden, sagte Moesta. Viele kämen mit grippeähnlichen Symptomen und Rotaviren. Einige hätten Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes und mitunter Probleme bei der Medikamentenversorgung. Grundlegendes für die Erstversorgung sei vor Ort, sagte Moesta. Dazu gehörten unter anderem ein Ultraschallgerät, ein EKG und Insulin Patches.
Die Ambulanz ist in zwei kleinen Räumen in der Notunterkunft in einer Sporthalle eingerichtet. In der Halle sind aktuell etwa 200 Geflüchtete untergebracht, die maximale Kapazität liegt bei 400. Die Ambulanz soll laut Moesta mindestens so lange bestehen, wie die Stadt die Halle als Notunterkunft nutzt.