Ondrej Duda beim 1. FC Köln: Zwischen Leistungsträger und Verkaufskandidat

Ondrej Duda ist am Mittwoch ins Mannschaftstraining des 1. FC Köln eingestiegen. Die Frage lautet jedoch: Bleibt Duda überhaupt beim FC?

Die letzten zwölf Monate waren für Ondrej Duda fraglos schwierig. Hatte der Offensivspieler in seinem ersten FC-Jahr mit sieben Toren und sechs Vorlagen noch maßgeblichen Anteil daran, dass es die Geißböcke überhaupt in die Relegation geschafft hatten, fand sich der Spielmacher in der vergangenen Saison nie wirklich im System von Steffen Baumgart zurecht.

Dabei verlor der 27-Jährige nicht nur seinen Status als Stammspieler, sondern machte aus seiner Frustration auch keinen Hehl und handelte sich infolge sogar eine Suspendierung ein. Nach seiner Roten Karte in der Nationalmannschaft aufgrund eines überharten Einsteigens holte sich Duda in der Pause noch eine Sperre für Länderspiele mit der Slowakei ab.

1. FC Köln und Baumgart stehen weiter hinter Duda

Beim 1. FC Köln erfährt der Mittelfeldspieler jedoch weiterhin die volle Rückendeckung. Steffen Baumgart fordert von seinen Spielern nicht nur Loyalität und Vertrauen ein, sondern begegnet seiner Mannschaft selbst auch mit diesen Werten. So öffnete der Trainer Duda nach seiner Suspendierung nicht nur wieder Tür, sondern stellte sich auch alternativlos hinter ihn, als er nach seinem verlängerten Urlaub aufgrund einer Corona-Infektion nicht mit ins Trainingslager reisen konnte.

Vielmehr zeigte sich der 50-Jährige verärgert darüber, dass in der Öffentlichkeit teilweise ein Zusammenhang zwischen Dudas Abwesenheit in Donaueschingen und einem möglichen Wechsel hergestellt wurde. Und so wurde Baumgart bei Dudas Trainingsrückkehr am Mittwoch auch deutlich: "Ondrej hat bei uns keine Situation. Von uns hat er die Information nicht, dass er gehen soll." In der vergangenen Saison habe bis auf Jonas Hector niemand den Status eines Stammspielers gehabt. "Das heißt, Ondrej gehört zum Kader, ist ein wichtiger Spieler und hat Qualitäten, die wir in der nächsten Saison gebrauchen können."

"Warten ab, was er dann macht"

Für Ondrej Duda bedeutet dies nun zunächst, sich nach den ersten beiden verpassten Trainingswochen wieder körperlich an die Mannschaft heran arbeiten zu müssen. Von Steffen Baumgart wird der Spieler dabei die Zeit bekommen, die er benötigt. Denn auch der Trainer weiß, dass Duda in seiner Bestform für den FC kaum zu ersetzen wäre. Noch immer gehört der Slowake zu den technisch stärksten Spielern im FC-Kader.

Allerdings braucht der FC dafür auch die Bereitschaft des Spielers, sich zum FC zu bekennen und den Kampf um die Kaderplätze voll anzunehmen. Denn in der finanziell angespannten Situation können es sich die Kölner einmal mehr nicht leisten, einen Topverdiener wie Duda lediglich als Joker auf der Bank sitzen zu haben. Entsprechend schob Steffen Baumgart einem möglichen Wechsel auch keinen Riegel vor.

"Jetzt führen wir ihn erst einmal heran und warten dann ab, was sich entwickelt und was er dann macht”, erklärte Baumgart. Beim FC besitzt Duda noch einen Vertrag bis 2024. Dass die Zusammenarbeit jedoch noch zwei Jahre fortgeführt wird, würde für beide Seiten nur Sinn ergeben, sollte Duda wieder an die Leistungen aus seinem ersten FC-Jahr anknüpfen können und zum Leistungsträger avancieren. „Es wird bis Ende August Gespräche geben, nicht nur mit ihm, sondern auch mit anderen Spielern, aber erst einmal sehe ich ihn komplett bei uns."