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Kölner Karneval: Das neue Sicherheitskonzept – mit noch weniger Polizeikräften


Karnevalsauftakt in Köln
Neues Sicherheitskonzept mit weniger Polizei

t-online, Von Marius Fuhrmann

Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Zwei Polizeibeamte beim Kölner Karneval (Archivbild): Von ihnen soll es in diesem Jahr weniger geben.Vergrößern des BildesZwei Polizeibeamte im Kölner Karneval (Archivbild): Von ihnen soll es in diesem Jahr weniger geben. (Quelle: Christoph Hardt/imago-images-bilder)
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Schlägereien, Lärm, Beschwerden – um derlei beim 11.11. in diesem Jahr zu reduzieren, hat die Stadt neue Regeln für das "Kwartier Latäng" vorgestellt.

Die Jecken zählen bereits die Tage – es dauert nicht mehr lange, bis am 11.11. die Session eröffnet wird. Wie das am Hotspot Zülpicher Straße sicher ablaufen soll, war lange unklar. Nun hat die Stadt ihr Ordnungs- und Sicherheitskonzept überarbeitet. Hier gibt es die wichtigsten Eckpunkte auf einen Blick.

Welche Probleme haben die Stadt zum Handeln gezwungen?

In den vergangenen Jahren versammelten sich im "Kwartier Latäng", dem Studierendenviertel, am 11.11. jeweils viele junge Menschen. Doch nicht alle feierten friedlich oder gar stilvoll. Besucherinnen und Besucher, oft von auswärts, urinierten und übergaben sich in Hauseingänge, andere zettelten Schlägereien an. Schon am Vormittag bekam es der Rettungsdienst mit Feiernden zu tun, die viel zu viel getrunken hatten. Das alles führte nicht nur zu Beschwerden seitens der Anwohnerinnen und Anwohner der Zülpicher Straße. Es entspricht auch nicht dem Bild, das die Stadt Köln und das Festkomitee Kölner Karneval vom jecken Treiben zeichnen möchten.

Wie will die Stadt für Sicherheit und Ordnung sorgen?

Bewährt hat sich seit Jahren das Glasverbot im Studierendenviertel und in der Altstadt, das an entsprechenden Stellen kontrolliert wird. Es gilt am 11.11. ab 8 Uhr. Außerdem verteilen sich 150 Kräfte des Ordnungsdienstes auf drei Schichten, hinzu kommen rund 520 private Sicherheitskräfte, von denen allein 350 im "Kwartier Latäng" eingesetzt werden sollen. Knapp sechs Kilometer Bauzaun sollen aufgestellt werden. Um dem Problem des Wildpinkelns zu begegnen, werden 500 mobile Toiletten im Stadtgebiet installiert, dazu 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und 16 Toilettenwagen. Die Stadt hofft, dass diese auch genutzt werden.

Wie sollen die Menschenmassen gesteuert werden?

Der zentrale Zugang zur Partymeile liegt in diesem Jahr erstmals an der Uni-Mensa. Die Zugänge von der Luxemburger Straße und am Zülpicher Platz werden verschlossen sein, stattdessen sollen die Jecken über die Luxemburger Straße direkt die Uni-Wiese beziehungsweise den südlichen Eingang zur Zülpicher Straße ansteuern. Dahinter und davor werden mehrere Bedarfssperren eingerichtet, um auf den Zustrom von Menschen reagieren zu können. So soll ein Stau in der Unterführung am Bahnhof Süd verhindert werden. Videowände mit Wegbeschreibungen und Informationen sollen den Besucherinnen und Besuchern die Orientierung erleichtern. Das Vorgehen wurde mit einer Crowd-Managerin abgestimmt. Erwartet werden etwa 15.000 Menschen.

Warum gibt es keine alternativen Flächen zum Feiern?

Die Stadt sieht sich nicht als Veranstalterin des Karnevals. Eine Ausweichfläche wird es nicht geben, weil sich die Probleme der Zülpicher Straße womöglich nur verlagern würden. Wird es dort zu voll, werden Flächen an der Uni-Wiese geöffnet, um den Andrang zu verringern. Nur in diesem Fall, so betont die Stadt, werde es dort Musik und Getränke geben.

Wie sollen die Anwohnerinnen und Anwohner geschützt werden?

Umliegende Straßen dürfen nur von Anwohnerinnen und Anwohnern betreten werden. Zu diesen zählen unter anderem die Dasselstraße und der Zülpicher Wall. Mit einem Ausweisdokument dürfen sie hinein. Auch die Flächen der Uni-Wiese, die in der Vergangenheit ein beliebter Treffpunkt waren, werden abgesperrt sein, um das Gras zu schonen – lediglich die Wege werden frei sein.

Wie werden die Gastronomiebetriebe eingebunden?

In der Vergangenheit versammelten sich die Feiernden im "Kwartier Latäng" oft vor den Eingängen der Gaststätten, weil sich die Massen nicht verteilten. Gäste mussten sich erst einen Weg durch die Menge bahnen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Die Gewerbetreibenden, Wirtinnen und Wirte sowie ihre Beschäftigten erhalten für den Elften im Elften ein spezielles Armband, das ihnen freien Zugang zu den Sperrzonen gewährt. Ebenso dürfen Gäste geschlossener Gesellschaften mit einer Eintrittskarte passieren. Sie müssen nicht erst durch den Eingang an der Uni-Mensa laufen.

Wie stellt sich die Polizei auf?

Angesichts des verbesserten Sicherheitskonzepts will die Polizei die Zahl der eingesetzten Beamtinnen und Beamten sogar verringern. Statt wie im Vorjahr 1.300 Kräfte sollen diesmal nur 1.150 bis 1.200 Polizistinnen und Polizisten zum Einsatz kommen – auf der Straße und auf den Wachen. Die Schwelle für ein Eingreifen werde bei denjenigen, die nicht bloß friedlich feiern wollten, sehr niedrig sein, warnt die Polizei. Innerhalb der Ringe, dazu zählen auch die Uni-Wiesen und der Aachener Weiher, wird es regelmäßige Taschenkontrollen geben. Die Beamtinnen und Beamten achten besonders darauf, ob jemand gefährliche Gegenstände dabei hat.

Welche Gebote gelten in der Altstadt und der Südstadt?

In der Altstadt gibt es außer dem Glasverbot und den Regeln des normalen Miteinanders beim Feiern keine Einschränkungen, am Chlodwigplatz und auf der Severinstraße ist der Verzicht auf Glas freiwillig.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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