Deshalb ist die Eifel nicht so beliebt, wie sie sollte

Die Eifel ist laut t-online-Umfrage kein besonders beliebtes Urlaubsgebiet in Deutschland. Peter Brings sieht das anders und bricht für die Region eine Lanze.

t-online hat im Frühjahr 2023 nach den beliebtesten Urlaubsregionen in Deutschland gefragt. Das ist ja an sich schon mal gut, weil es ja meist eine sehr nachhaltige Art Urlaub ist, wenn wir im Land bleiben. Wie zu erwarten schneiden die Regionen, die als große Ziele bekannt sind, am besten ab: Ostsee, Nordsee, Allgäu. Dann wird die Zustimmung aber ganz schnell dünn. Die hinteren Plätze teilen sich so schöne Regionen wie: Sächsische Schweiz, Harz, Sauerland, Spreewald und eben unser kölscher Vorgarten, die Eifel. Sie erhält nur 2,2 Prozent Zustimmung.

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Es liegt uns fern, schlecht über die anderen schönen Flecken in unserem Land zu reden. Also reden wir Tacheles über die nahe, schöne und manchmal etwas schroffe Eifel. Für alle, die es nicht wissen: Die Eifel liegt zwischen Trier im Süden, Aachen im Norden und ist begrenzt von Mosel und Rhein.

In Richtung Köln sind die Grenzen der Eifel sehr interpretierbar. Gerade in der Börde, dem fruchtbaren, flachen Land um Euskirchen, Zülpich und Düren, gibt es sehr geteilte Ansichten, ob das Dorf zur Eifel, ins Rheinland oder eigentlich schon zu Kölle gehört. Das kann man immer wieder in einer der verbliebenen Dorfkneipen der Region (auch die Eifel leidet, wie die große Schwester Köln, am Kneipen-Sterben) auf eiflerischem Platt oder in sehr breitem Kölsch ausdiskutieren.

Die Menschen in der Eifel sind treue Seelen

Das ist schon mal der erste Pluspunkt für die Eifel: die Affinität der Eifler zu Köln. Wenn wir ein Konzert in Köln feiern dürfen – ohne Eifler im Publikum wäre die Hütte nicht ausverkauft. Kommen wir dann zum Konzert raus in die Eifel, ist die Hütte voll. Die Eifler sind treue Seelen. Der nächste Pluspunkt: Die Eifler sind auf ihre eigene Art und Weise echte Rock 'n' Roller und am Ende bleibt die Kirche immer im Dorf: "De Musik spillt bis zum nöchste Morje, däm Pastor verzällste all ding Sorje".

Aber nun zu den touristischen Stärken der Eifel. Wenn man Natur (Nationalpark Eifel), wirkliche Weite (der Blick von der Matthias-Säule zwischen Floisdorf und Schwerfen Richtung Köln haut einen um), freien Himmel (Sternenpark Eifel), Flüsse und Seen (Urft, Ahr, Rurtalsperre) sucht, ist man in der Eifel genau richtig.

Auch Geschichte und Kultur findet man, wie etwa im Freilichtmuseum Kommern, im historischen Museum Vogelsang IP oder in Monschau. Was die Region als Ort für eine gute Zeit ausmacht?
Die sturen, mundfaulen Eifler gibt es gar nicht. Was das angeht, sind sie echte Rheinländer. Einfach anquatschen, läuft!

Eifel-Abenteuer vor der Haustür

Mittlerweile ebenfalls sehr verbreitet: gutes Essen aus der eigenen Region. Da findet man auch mal ein Stück Fleisch, wo der Metzger das Tier noch kannte oder Wein von der Ahr. Auch für ein paar abenteuerliche Tage mit den Pänz ist so einiges drin: die Greifvogelstation Hellenthal, die Ritterspiele Burg Satzvey oder die Sommerrodelbahn Eifeltor. Das alles hat man vor der Haustüre!

Wir finden, das alles hat mit 2,2 Prozent nix zu tun! Durch unsere "kölsche Brille" betrachtet, sind wir zu 100 Prozent Eifel-begeistert. In unseren Worten: "Loor nit in d'r Atlas un drieß op dinge Kompass, denn mer sin ohne Zweifel ….midden in d'r Eifel".