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Henriette Reker: OB besorgt über Islamfeindlichkeit in Köln


Islamfeindlichkeit in Köln
OB Reker zu Muezzin-Debatte: "Vorurteile und blanker Hass"

Von dpa
Aktualisiert am 16.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Henriette RekerVergrößern des BildesOberbürgermeisterin Henriette Reker (rechts) mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Mona Neubauer (Grüne) am Samstag in Köln. (Quelle: Thomas Banneyer/dpa/dpa-bilder)
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Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat Islamfeindlichkeit in Teilen der Gesellschaft kritisiert und das am Beispiel der Debatte um Muezzinrufe in der Stadt festgemacht.

Henriette Reker hat am Samstag bei der Feier zum 50. Gründungsjubiläum des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) in Köln deutliche Worte gefunden. Die Kölner Oberbürgermeisterin kritisierte in ihrer Rede die Islamfeindlichkeit in Teilen der Gesellschaft und machte dies am Beispiel der Debatte um Muezzinrufe in der Stadt fest.

"Leider war die Reaktion eines Teils der Öffentlichkeit auf die Durchsetzung dieses Grundrechts geradezu aufrüttelnd", sagte die parteilose Politikerin. "Vorurteile und blanker Hass kamen zum Vorschein." Andere Moscheen hätten ihr Interesse an Muezzinrufen daraufhin zurückgezogen. "Das hat mich aufgerüttelt und zur Erkenntnis gebracht: Wir stehen an einem gesellschaftlichen Kipppunkt", sagte Reker. Diesen sehe man an Wahlergebnis nicht nur in Ostdeutschland oder in aktuellen Umfragen. "Wer rechtsextremistisch wählt, dessen Stimme müssen wir nicht als Protest romantisieren oder als Denkzettel nachträglich verklausulieren", sagte sie. Notwendig sei neben allen Mitteln des Meinungswettstreits eine klare Grenzziehung gegenüber Extremismus.

Muezzin ruft zum Gebet

An der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Köln ruft seit vergangenem Herbst ein Muezzin zum Gebet – für höchstens fünf Minuten in einem Zeitraum von drei Stunden, nur hörbar in unmittelbarer Umgebung, wie Reker sagte. "Ich finde, das ist nichts Besonderes, sondern der zwangsläufige Ausdruck der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit", sagte sie.

Islamische Kulturzentren stünden als Orte der Mahnung für das Land, "das wir eigentlich sein wollen": Ein Land, in dem nicht zähle, wo jemand herkomme, sondern ausschließlich wo der- oder diejenige hinwolle und welcher Beitrag zur Gesellschaft geleistet werde. "Aber dort sind wir noch nicht angekommen, leider immer noch nicht", sagte Reker. Der 1973 gegründete VIKZ gehört neben Ditib, Islamrat und Zentralrat der Muslime zu den großen islamischen Verbänden in Deutschland.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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