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Karneval in Köln: Dichtes Gedränge – Personen ohne 2G-Nachweis auf Gelände


Der 11.11. in Köln
Überfüllte Straßen beim Karneval – Stadt zieht positives Fazit

Von dpa, cco, tme, fas

Aktualisiert am 12.11.2021Lesedauer: 6 Min.
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Ausgelassene Stimmung mit wenigen Abstrichen: Am Donnerstag starteten die Kölner Jecken wie hier am Heumarkt in die fünfte Jahreszeit. (Quelle: reuters)
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Es geht wieder los: In Köln ist um 11.11 Uhr auf dem Heumarkt die Karnevalssession gestartet. Wie feiert es sich unter Corona-Bedingungen und mit 2G? t-online war live dabei.

Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen und mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen ist am Donnerstag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssession mit Tausenden Feiernden eröffnet worden. Dabei gilt in Köln die 2G-Regel: In den abgesperrten Feierzonen draußen haben nur Geimpfte und Genesene Zugang. Ein negativer Corona-Test genügt nicht.

Stadt Köln zieht positives erstes Fazit

In einer ersten Bilanz des 11.11. hieß es, der Rettungsdienst habe bis 18 Uhr in der Altstadt und im Zülpicher Viertel 92 Einsätze gemeldet, weitaus weniger als in den Jahren vor Corona. Bis 16 Uhr seien vom Ordnungsamt zudem insgesamt 64 Wildpinkler verwarnt worden. In 53 Fällen habe man im Rahmen des Jugendschutzes mit Jugendlichen gesprochen. Allerdings habe es beim Rettungsdienst keine Einsätze wegen Missbrauch von Alkohol und Drogen von Jugendlichen gegeben.

Bei den Zugängen und der Kontrolle von 2G habe es "wenige Einzelfälle" gegeben, bei denen Personen ohne 2G-Nachweis auf die Veranstaltungszone gelangt seien. Das heiße aber nicht, dass diese die 2G-Regel nicht erfüllt hätten. Außerdem habe die Stadt bis zu 1.000 Bändchen an Mitarbeiter von Gastro- und Gewerbebetrieben ausgegeben, die keinen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorzeigen mussten.

Am Abend habe man die gesperrten Zugänge zum Zülpicher Viertel wieder öffnen können, die Lage entspannte sich. Hier und im Umfeld hatte zuvor dichtes Gedränge geherrscht.

Zülpicher Viertel soll nicht mehr angesteuert werden – Bahnverkehr durch Karnevalisten lahmgelegt

Wegen großen Zulaufs hat die Stadt Köln am Donnerstagnachmittag Feiernde aufgerufen, nicht mehr ins beliebte Zülpicher Viertel zu gehen. Der Party-Hotspot sei um 15.15 Uhr "vollgelaufen", teilte ein Sprecher mit. Auch die "Entlastungsflächen" seien mittlerweile ausgelastet.

Die Stadt Köln fordert alle Jecken auf, "das Zülpicher Viertel nicht mehr anzusteuern." Um 16.39 Uhr schien sich die Lage noch weiter zugespitzt zu haben: Demnach seien auch die Uniwiesen voll, Besucher wurden gebeten, die Zugänge freizumachen und Ruhe zu bewahren.

Offenbar mehrfach sorgten derweil Feiernde zu Problemen im Bahnverkehr: So meldete die Stadt Köln am Nachmittag, dass mehrere Personen in den Gleisen zu einer Störung gesorgt hätten. Etwas später fuhren erneut wegen Menschen im Gleisbett keine Züge, wie eine t-online-Reporterin berichtete.

Oberbürgermeisterin Reker verteidigt Karnevalsauftakt trotz steigender Infektionszahlen

"Was wäre denn, wenn wir gesagt hätten: Wir machen das wie im vorigen Jahr, es wird kein Karneval gefeiert", sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Ich bin der festen Überzeugung, das wäre uns in diesem Jahr nicht gelungen."

Es gebe sehr viele Menschen, die sich den 11.11. nicht mehr einfach verbieten lassen würden, weil er in Köln zum Brauchtum mit dazu gehöre. "Ich glaube, das werden sie sich einfach nicht mehr gefallen lassen", sagte Reker. "Ich glaube auch, dass ein vollständiges Verbot nicht mehr rechtlich möglich gewesen wäre."

Die Situation sei jetzt ganz anders als vor einem Jahr, als der Karneval zum 11.11. tatsächlich abgesagt worden sei. Mittlerweile gebe es eine Vielzahl von Geimpften, sagte Reker. Sie verwies darauf, dass in allen abgesperrten Feierzonen 2G gelte, dass dort also nur Geimpfte und Genesene zugelassen würden. Es habe eine genaue Einlasskontrolle gegeben.

Überfüllte Straßen im Zülpicher Viertel – vereinzelt keine Kontrollen möglich

Auf der Zülpicher Straße und im angrenzenden Gebiet drängen sich die Feiernden dicht an dicht – laut Polizei ist der Einlass gestoppt worden. Laut t-online-Reportern seien jedoch weiterhin einzelne Zugänge zum Partyviertel offen. Auch bei den Kontrollen komme es vereinzelt zu Problemen. So gebe es teilweise so starkes Gedränge, dass sich Menschen ohne Vorzeigen eines Impf- oder Genesungsnachweises aufs Gelände schmuggeln könnten.

Jan Böhmermann kritisiert Karnevalisten

Satiriker Jan Böhmermann (35) hat sich kritisch über die Menschenmengen in Köln zum Karnevalsauftakt geäußert. "Alaaf! Heute als 'Sexy Krankenschwester' auf der Zülpicher Straße, an Weihnachten als 'Sexy Intubierte' in der Uniklinik!", schrieb der Moderator am Donnerstag mit Blick auf ein Video der feiernden Menge auf der Zülpicher Straße.

Kneipenkarneval mit weniger Gästen – "Normal ist hier die Hölle los"

Abseits der großen Plätze überfluteten in Vor-Corona-Zeiten die Jecken die Kneipen in Köln. Nun, im zweiten Jahr der Pandemie, ist zumindest am Hahnentor noch nicht viel los, wie eine t-online Reporterin berichtet. Im "Reissdorf am Hahnentor" sind bisher nur Kunden mit Vorreservierung im Gastraum. Martin Schlüter, Geschäftsführer: "Wir wollen dieses Jahr keine große Party. Wir feiern mit halber Besetzung, normalerweise sind wir hier drin 300 Leute an Karneval."

Sicherheitsmann Thomas Lehmann, der von Martin Schlüter privat angeheuert worden ist: "Das ist jetzt mein drittes Jahr Karneval. Normal ist hier die Hölle los. Heute ist es relativ ruhig, das sieht man ja schon wenn man auf die Straße guckt."

Kölner Jecken: "Corona-Inzidenzen schrecken uns nicht ab"

Der aus Rottweil in Baden-Württemberg angereiste Christoph, 27, sagt zu den steigenden Corona-Inzidenzen: "Wir fahren jedes Jahr zum Karneval nach Köln. Wegen Corona machen wir uns keine Sorgen. Wir sind alle geimpft und getestet. Besser geht's nicht." Sein Kumpel Lukas, 21, meint: "Mit 2G und Test kann man doch nichts verkehrt machen. Ist doch schön, dass es statt findet." Auch der aus Berlin angereiste Tim (35), der als Kardinal verkleidet ist, sagt einem dpa-Reporter, dass ihn die hohen Corona-Inzidenzen nicht abgeschreckt hätten. "An sich ist es ja das Sicherste, was es gibt. Es ist 2G, es ist draußen, wir sind alle durchgeimpft, wir haben keine Vorerkrankungen."

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Präsident der "Roten Funken": "Wir werden mit Corona leben müssen"

Heinz-Günther Hunold, Präsident und Kommandant der Roten Funken, ist angesichts der Corona-Pandemie nachdenklich geworden. Er sagt: "Natürlich ist das eine besondere Zeit. Wir werden mit Corona leben, heute, morgen und auch übermorgen. Wir müssen einen Weg zurück ins Leben finden. Für unsere Party im Maritim Hotel heute Abend haben wir sogar kurzfristig 2G+ beschlossen und die Leute gebeten, sich testen zu lassen."

Lange Schlange und großer Andrang vor dem Kölner Heumarkt

Vor den Einlasskontrollen auf dem Heumarkt hat sich bereits gegen 10 Uhr eine lange Schlange gebildet. Der Andrang ist groß. Die Jecken, von denen viele in bunten Farben verkleidet sind, reihen sich mehrere Hundert Meter hintereinander auf. Auch hier tragen laut einer t-online-Reporterin nur wenige Menschen Masken. Abseits des Heumarkts ist die Stadt noch nicht sehr voll.

FC-Trainer Baumgart als "Schwein-Horn" verkleidet

Zum Karnevalstraining erschien der Chefcoach vom 1. FC Köln in einem rosa Schweinchenkostüm, gespickt mit einem Einhorn. Zusätzlich zu diesem "Schwein-Horn"-Kostüm hatte er noch eine Sonnenbrille und eine lange, blonde Perücke auf. Auch FC-Profis waren verkleidet. Modeste kam etwa als Arzt, Andersson als Ritter.

Jecken machen sich auf zum Karnevalsauftakt – viele ohne Maske

Bereits gegen 9 Uhr ist die Regionalbahn RB 48 in Richtung Leverkusen sehr voll, die Stimmung ist gut, wie eine t-online-Reporterin berichtet. Viele Jugendliche fahren zum Karneval nach Köln. Nur wenige tragen hier eine Maske.

Oberbürgermeisterin Reker: "Kein normaler Karnevalsauftakt"

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker rät angesichts der hohen Corona-Inzidenzen dazu, den Karnevalsauftakt im Freien zu feiern. "Persönlich empfehle ich ein Feiern an der frischen Luft", sagte die parteilose Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

"Alle Gastronomen, alle Veranstalter und auch wir als Stadt haben zahlreiche Maßnahmen getroffen, um ein möglichst sicheres Feiern zu ermöglichen", versicherte Reker. "Uns allen ist aber bewusst, dass es keine absolute Sicherheit geben kann." Sie habe daher großes Verständnis für einzelne Gastronomen, die ihre Kneipen nicht aufmachen. Sie verstehe auch gut, wenn jemand unter den derzeitigen Umständen keine Lust habe zu feiern.

1.000 Polizisten sollen für Ordnung sorgen

Vor einem Jahr war am 11.11. erstmals seit Jahrzehnten überhaupt nichts los gewesen. Pandemiebedingt war es "ein ganz normaler Wochentag", wie die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker es ausdrückte. Dieses Jahr ist das anders, weil ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist.

Allerdings sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen wieder stark gestiegen. Deshalb gilt in den abgesperrten Bereichen in der Kölner Altstadt und im Zülpicher Viertel die 2G-Regel. Wie groß der Andrang dort sein wird, ist unklar. Die Kölner Polizei will jedenfalls Präsenz zeigen und ist mit 1.000 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. Der 11.11. wird vor allem in Köln traditionell groß gefeiert. Vor Corona kamen immer mehrere 100.000 Gäste in die Stadt. Am Donnerstag werden auf dem Heumarkt 15.000 Jecken erwartet.

Positiver Corona-Test bei Kölner Dreigestirn

Das ist bitter: Kurz vor dem Karnelvalsauftakt ist der designierte Karnevalsprinz Sven Oleff positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er und seine beiden Co-Regenten haben deshalb vorerst alle Auftritte abgesagt. Sven I. sei doppelt geimpft und zeige keinerlei Symptome, teilte das Festkomitee Kölner Karneval am Mittwoch mit.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Reporterin vor Ort
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