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Köln: Tausende Menschen demonstrierten für Frieden


Vor dem Kölner Dom
Tausende Menschen demonstrierten für Frieden

Von Hans Peter Brodüffel

28.02.2022Lesedauer: 3 Min.
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Demonstranten halten Schilder und Fahnen hoch (Archivbild): In Köln haben sich am Sonntag Tausende mit der Ukraine solidarisiert.Vergrößern des Bildes
Demonstranten halten Schilder und Fahnen hoch (Archivbild): In Köln haben sich am Sonntag Tausende mit der Ukraine solidarisiert. (Quelle: Oliver Berg/dpa)

Tausende Menschen haben sich am Sonntag vor dem Kölner Dom versammelt – um für Frieden in der Ukraine und gegen Putins Krieg zu demonstrieren. Auch am Montag werden Tausende erwartet.

"Slava Ukraine" (Ruhm der Ukraine) ruft Mariana Sadovska voller Inbrunst in das Mikrofon. "Heroiam Slava" (Ruhm den Helden) antworten die rund 5.000 Menschen mit Wucht. Sie hatten sich am Sonntag auf dem Roncalli Platz am Kölner Dom für eine Friedensdemonstration zusammengefunden. Der Verein "Blau-Gelbes-Kreuz", der sich auch um Waisenkinder aus der Ukraine kümmert, hatte mit Unterstützung von "Pulse of Europe" dazu aufgerufen.

"Ich bin Pazifistin und habe mir niemals vorstellen können, eine solche Parole in den Mund zu nehmen. Aber ich bin unheimlich stolz auf unsere Soldaten. Sie verteidigen unsere Freiheit und Demokratie gegen den neugeborenen Hitler aus Moskau. Ich sammele mit meinem Mann Helme und Schutzwesten für unsere tapfere Armee", sagt Sadovska zu t-online. Die in Köln lebende Künstlerin hatte zu einer Schweigeminute aufgerufen, anschließend stimmte sie ein Klagelied einer Mutter über ihren gefallenen Sohn an. Viele weinten und schwenkten die blau-gelbe Flagge der Ukraine.

Demonstrant in Köln: "Wer ist der nächste Staat?"

Auf zahlreichen Plakaten sah man Putin mit dem Hitler-Schnurrbart. "Putler", nennen ihn die Demonstrierenden. Ganz oft: "Stoppt den Mörder" und "Putin vor Gericht". "Wenn die Ukraine fällt, wer ist der nächste Staat, den sich Putin einverleibt? Gegen Waffengewalt helfen keine schönen Worte von Politikern, sondern nur Verteidigung mit Waffen", sagt ein Mann zu t-online. Er stammt aus einem Ort im Nordosten der Ukraine. "Vorgestern Georgien. Gestern Syrien. Heute Ukraine. Morgen Baltikum. Übermorgen Deutschland" ist auf seinem selbstgebastelten Schild zu lesen. Dem können Lena aus Belarus und Maliej aus Warschau nur zustimmen. Putin sei wahnsinnig und bösartig und nur mit Waffengewalt zu stoppen.

Immer hörte man am Sonntag die Forderung "Close the sky". Die NATO solle den ukrainischen Himmel abdecken. In einem Flugblatt wurde an die historische Verantwortung Deutschlands gegenüber der Ukraine erinnert. Das Land hatte während des Zweiten Weltkrieges über acht Millionen Opfer zu beklagen – die meisten in der ganzen Sowjetunion. Nathanel Liminski, Chef der Staatskanzlei in Düsseldorf, teilte mit, dass in Köln 200 Notunterkünfte für nach Polen geflüchtete Frauen und Kinder bereitgestellt werden. "Es werden spontan vier Busse nach Warschau geschickt. Menschen, die in Deutschland Hilfe suchen, finden in NRW Zuflucht. Wir geben Ihnen ein Zuhause", versicherte Liminski unter großem Beifall.

Friedensdemonstration statt Rosenmontagsumzug

Auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn war gekommen, um sich mit der Ukraine solidarisch zu zeigen. "Diese Veranstaltung geht mir unter die Haut. Unglaublich beeindruckend. Mir fehlen die Worte", gesteht Kölns oberster Karnevalist.

Das Festkomitee hat für den Rosenmontag zu einer Friedensdemonstration aufgerufen. In der Narrenhochburg Köln werden Zehntausende Menschen erwartet. Der traditionelle Rosenmontagsumzug war am Donnerstag abgesagt worden. Angeführt werden soll die Friedensdemo von einem Persiflage-Wagen zum Thema Ukraine. "Der Kölner Karneval kann mehr als feiern und schunkeln. Er lebt vor allem von der Solidarität und der Gemeinschaft, Werte wie Freiheit und Gleichheit sind unser oberstes Gut", sagt Kuckelkorn.

Köln will Hilfe koordinieren

Linda Mai, Vorsitzende des Kölner Vereins Blau-Gelbes-Kreuz, organisiert nun Hilfslieferungen für die Ukraine. Gesammelt werden Medikamente, Einweggeschirr, Heizungen, Seife, Zahnpasta, Kettensägen, Benzingeneratoren und vieles mehr.

Viele sind bereit dazu, Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen. So hat die Stadt mittlerweile eine E-Mail-Adresse eingerichtet, an die Hilfsangebote gesendet werden können. So wolle man Hilfe besser koordinieren. Wer Geflüchtete beherbergen möchte oder ihnen helfen kann, der könne an die Stadt demnach unter ukraine@koelnhilft.koeln schreiben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Gespräche vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der Stadt Köln vom 27.02.2022
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