Krawalle bei Sachsenpokal-Halbfinale in Leipzig – Polizei setzt Wasserwerfer ein

Während des Halbfinales im Sachsenpokal ist es zu Ausschreitungen gekommen. Fans zündeten massiv Pyros, ein Klohäuschen brannte ab, die Polizei brachte einen Wasserwerfer in Stellung.

Das Pokalspiel zwischen dem Regionalligisten BSG Chemie Leipzig und dem Fußball-Drittligisten FSV Zwickau ist am Donnerstagabend von Krawallen überschattet worden. Die Polizei spricht von "diversen Ausschreitungen" von Beginn an.

Mehrere vermummte Zuschauer schlugen demnach auf Beamte ein und versuchten, Absperrungen zu überwinden. Beide Fanlager hätten Pyros gezündet. Noch während der ersten Halbzeit sei ein mobiles Toilettenhäuschen in Brand geraten. Ein Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei habe es löschen müssen.

Halbfinale in Leipzig: Chemie feiert, Zwickau feuert

Nach Abpfiff stürmten Heimfans das Spielfeld, um den Sieg ihrer Mannschaft zu feiern. Aus den Reihen der Zwickau-Fans wurden sie währenddessen mit Pyrotechnik beschossen.

Die Polizei registrierte während des Spiels rund ein Dutzend Straftaten, darunter Körperverletzung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Nach dem Match kam es auf einer Autobahnraststätte in Grimma noch zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fans. Drei Personen wurden dabei leicht verletzt. Aus einem Auto wurde zudem ein Rucksack mit Fanutensilien geklaut.

Fans berichteten von einem massiven Polizeieinsatz während des Spiels. Einer fragte bei Twitter: "Sind eigentlich mehr Fans oder Polizisten im Stadion?" Unter anderem war die Polizei mit einer Reiterstaffel vor Ort.

Elfmeterschießen entscheidet Pokalspiel

Auch sportlich ging es im mit 4.999 Zuschauern ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark hoch her. Alexander Bury brachte in der 16. Minute den Außenseiter aus Leipzig in Führung. Marco Schikora gelang in der 52. Minute der Ausgleich.

In der Verlängerung sah Zwickaus Nils Butzen die Gelb-Rote Karte (119.). Beide Mannschaften hatten noch Möglichkeiten auf den Siegtreffer. Die Entscheidung fiel aber erst im Elfmeterschießen. Zwickaus Max Reinthaler schoss den letzten Elfmeter über den Kasten. Die Partie endete mit 5:4 für Chemie.

Im Finale des Sachsenpokals trifft die Mannschaft von Leipzigs Trainer Miroslav Jagatic nun auf den Ligakonkurrenten Chemnitzer FC, der sich im ersten Halbfinale am Dienstag mit 2:0 gegen den Landesligisten SG Motor Wilsdruff durchgesetzt hatte.