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Auch wegen der Kinder: Dreyer appelliert an Impfbereitschaft


Mainz
Auch wegen der Kinder: Dreyer appelliert an Impfbereitschaft

Von dpa
06.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Malu Dreyer (SPD)Vergrößern des BildesMalu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat auch mit Blick auf die Jugend an die Menschen appelliert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. "Wir Erwachsenen haben jetzt eigentlich die umgekehrte Pflicht, die uns die jungen Menschen in der Vergangenheit entgegengebracht haben", sagte die SPD-Politikerin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Ein Bußgeld für sogenannte Impfschwänzer hält Dreyer indes für den falschen Weg - und setzt stattdessen auf Überzeugung, Kampagnen, Wettbewerb und Anreize.

Kinder und Jugendliche "haben sehr viele Opfer erbracht, um die Älteren zu schützen und jetzt haben wir Älteren die Verpflichtung, die Jüngeren zu schützen. Da können wir was zurückgeben, in dem wir uns impfen lassen", betonte Dreyer. "Es ist gelebte Solidarität: Ich schütze Dich, Du schützt mich." Und: "Wenn sich Kinder nicht impfen lassen können, ist es erst recht noch einmal eine Aufforderung an Erwachsene, das Impfangebot anzunehmen."

Zur Forderung nach Aufhebung der Beschränkungen für Geimpfte sagte Dreyer: "Dieser Zeitpunkt wird auf jeden Fall kommen." Denn: "Wir machen jetzt ja große Fortschritte beim Impfen, und ich denke, in einigen Wochen wird es so sein, dass es wirklich für jeden Bürger und jede Bürgerin auch ein Impfangebot gibt und dann wird es kaum noch eine Rechtfertigung für Restriktionen für Geimpfte geben."

"Weil wir jetzt mehr Impfstoff haben, wird das Impfen immer unkomplizierter - demnächst ohne Anmeldung, nur noch mit einem Personalausweis und man kann sich dann auch an vielen Orten impfen lassen", führte die Regierungschefin aus. "Noch wollen mehr Leute geimpft werden, als Impfstoff da ist", sagte Dreyer. "Das wird sich aber in der nächsten Zeit ändern."

Die Landesregierung aus SPD, Grünen und FDP denke darüber nach, ob Anreize sinnvoll seien. "Wir denken aber vor allem darüber nach, wie können wir schnell und unbürokratisch impfen." Sie wünsche sich auch, "dass es in den Kommunen so etwas gibt wie einen positiven Wettbewerb, wer die höchsten Impfquoten erreicht", bemerkte Dreyer. "Weil die kommunale Familie am besten einschätzen kann, warum es in bestimmten Vierteln oder Regionen hakt, wollen wir zusammen mit den Bürgermeisterinnen und Landräten überlegen, wie können wir vor Ort in die Stadtteile oder Gemeinden gehen, wo die Impfquote noch niedrig ist."

An den sechs Hochschulstandorten läuft an diesem Mittwoch eine Sonderimpfaktion für junge Erwachsene im Alter von 18 bis 27 Jahren an. Dafür stellt die Landesregierung aus ihren Beständen insgesamt 30.000 Impfstoffdosen des Mainzer Herstellers Biontech bereit.

Rund 15 Prozent der Termine in den 32 Impfzentren des Landes würden im Durchschnitt nicht wahrgenommen, aber auch nicht abgesagt, heißt es im Gesundheitsministerium. Durch Überbuchung und mit Nachrückerlisten könne diese Quote auf etwa fünf Prozent gesenkt werden, sagte Ministeriumssprecher Markus Kuhlen. Es müsse auch nichts weggeworfen werden und es verfalle auch kein Impfstoff.

"Es ist ein ganz großes Ärgernis für unsere Impfzentren, wenn Leute einfach ihren Termin nicht wahrnehmen und vorher nicht absagen", sagte Dreyer. "Aber ich glaube, die Bußgeld-Debatte wird das Problem nicht lösen", ergänzte sie. "Wir appellieren an die Vernunft der Menschen."

"Ohne Absage einen Termin nicht wahrzunehmen, nimmt anderen die Chance auf eine Impfung", stellte Dreyer fest. "Für die Impfzenten ist es ein immenser Aufwand, das aufzufangen, es bringt Sand ins Getriebe." Und weiter: "Es ist ein Anruf, abzusagen. Das ist doch nicht zu viel verlangt."

Könnten Erinnerungen an den Impftermin beispielsweise per Mail oder SMS die Quote der nicht wahrgenommenen Termine verringern? "Wenn die Leute ihren Impftermin kriegen, können sie sich das eigentlich auch in den Kalender eintragen und zum Impfen gehen. Aber natürlich kann das nochmals ein zusätzlicher Service sein", sagte die Ministerpräsidentin. "Manche machen sich vielleicht gar keine Gedanken darüber, dass es mit einem Riesenaufwand für die Impfzentren verbunden ist, nicht zu kommen und den Termin nicht abzusagen."

Dreyer selbst hat bereits den vollen Impfschutz gegen das Coronavirus. "Ich hab zweimal Biontech von meinem Hausarzt bekommen", sagte die 60-Jährige. Dies sei auch schon länger als drei Wochen her und damit sei der volle Impfschutz erreicht.

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