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Oktoberfest-Angebot: Aldi erfindet Fake-Gerichte


Merkwürdigkeiten zur Wiesn
Aldi erfindet bayerische Fake-Gerichte

Von Christof Paulus

Aktualisiert am 01.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Das Aldi-Prospekt für den September zum Oktoberfest: Dort bietet der Discounter bayerisch klingende Gerichte an.Vergrößern des Bildes
Das Aldi-Prospekt für den September zum Oktoberfest: Dort bietet der Discounter bayerisch klingende Gerichte an. (Quelle: Aldi)

Danach wird man im Festzelt vermutlich lange suchen: Aldi kündigt angebliche "Wiesn Schmankerl" an. Aber echt bayerisch sind die nicht.

Zwei Wochen vor Beginn des Oktoberfests ist ein typisches Phänomen zu beobachten: Macht man sich sonst im ganzen Land gerne über bayerische Traditionen lustig, werden nun im ganzen Land eigene Oktoberfeste gefeiert, bayerische Abende veranstaltet und Trachten gekauft. Auch Discounter springen auf das Thema an. Etwa Aldi: Da sind im neuen Prospekt "Wiesn Schmankerl" zu finden. Zumindest heißen sie so.

Zugegeben: Zumindest der "Leberkäse mit Kartoffelpüree und Weinsauerkraut" könnte sich in bayerischen Wirtshäusern aufsetzen lassen, ohne den Koch gleich als Norddeutschen erkennbar zu machen. Etwas problematischer wird schon das nächste Gericht: "Schweinebraten in Schwarzbiersauce mit Spiralnudeln und Rotkohl" lässt sich noch dann erklären, wenn eben noch Nudeln statt der traditoniellen Knödel übrig waren und weg mussten. Zumindest die Biersauce zum Schweinebraten ist passend und typisch.

Oktoberfest-Gerichte bei Aldi sind wenig traditionell

Doch abenteuerlich wird die nächste Kreation: "Weißwurst in Senfsauce mit Kartoffelpüree und Weinsauerkraut". Mit dem typischen Weißwurstfrühstück, einem paar Würste mit Breze, süßem Senf und Weißbier, hat das nichts mehr zu tun. Immerhin eines muss man den Kreationen lassen: Ohne Phantasie sind sie sicher nicht zustande zu bringen.

Unter dem Deckmantel bayerische Spezialitäten verbergen sich also eher Gerichte, die alpenländische Küche mit anderer Hausmannskost und italienischer Pasta zu einer Art Fusionsküche verbinden. Der ein oder andere Bayer dürfte sich über die Gerichte aufregen – was vielleicht genau das ist, was Aldi will: mit etwas Empörung aufhorchen lassen. Den Kunden dürfte es egal sein, so lange die Kreationen schmecken. Nur eines muss klar sein: "Wiesn Schmankerl" sind das nicht.

Verwendete Quellen
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