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Österreich | Tankrabatt: "Deutsche fotografieren hier die Spritpreise"


Österreich an Tag 1 nach dem Tankrabatt
"Deutsche fotografieren hier die Spritpreise"

Von Christof Paulus

Aktualisiert am 02.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Die Tankstelle Bellinger in Schwendt in Tirol. Wegen des Tankrabatts kamen weniger Tanktouristen aus Deutschland hier her, doch jetzt wird wieder ein Ansturm erwartet.Vergrößern des Bildes
Die Tankstelle Bellinger im Tiroler Schwendt. Wegen des Tankrabatts kamen weniger Tanktouristen aus Deutschland hierher, doch jetzt wird wieder ein Ansturm erwartet. (Quelle: Bellinger)

Sie freuen sich über das Ende des Tankrabatts: Tiroler Tankstellen an der bayerischen Grenze bekommen jetzt wieder mehr Kunden. Spart man sogar mehr als zuvor?

Was haben die Berge und Benzin gemeinsam? Nicht nur, dass beide mit B beginnen, sie sind auch Tourismusmagnete in Österreich. Und das merkt man seit dieser Woche, vor allem ab Donnerstag, als der Tankrabatt in Deutschland endete. Denn in den vergangenen drei Monaten, da kam der Tanktourismus in Österreich plötzlich zur Ruhe. Ab jetzt, im Herbst, treibt er aber wohl wieder bunte Blüten.

Als in Deutschland jeder Liter Sprit an den Zapfsäulen mit 30 Cent vom Staat subventioniert wurde, gab es fast keinen Unterschied zwischen deutschen und österreichischen Preisen für den Liter Benzin. Nun ist das wieder anders. 1,789 Euro kostet etwa der Liter Super bei Josef Bellinger, der eine unabhängige Tankstelle in Schwendt in Tirol betreibt, rund 10 Minuten vom bayerischen Grenzort Reit im Winkl entfernt.

Tanktourismus aus Bayern: Nach Tankrabatt wieder mehr nach Österreich

Dort kostet der Sprit etwa 30 Cent mehr, liegt bei weit über zwei Euro für den Liter. "Fürs Wochenende erwarten wir einen Ansturm", sagt Bellinger. Noch sei der Andrang überschaubar, er geht davon aus, dass viele in Deutschland noch vor Kurzem mit Tankrabatt vollgetankt haben. Und generell, wer nicht fahren müsse, der fahre auch tatsächlich weniger aktuell, so seine Beobachtungen.

An den Tankstellen bekomme man den Frust der Autofahrer zu spüren, berichtet Bellinger – das gehe nicht nur den Kollegen in Deutschland so, wo die Preise noch einmal deutlich höher sind. Auch in Tirol erzählten Kunden davon, wie sie der hohe Spritpreis belaste. Kein Wunder also, dass sie teils eine Stunde oder mehr fahren, um zum Tanken zu kommen. "Obwohl es noch günstiger als in Deutschland ist, kostet das Benzin in Österreich auch zu viel", findet Bellinger.

Einer, bei dem das Ende des Tankrabatts schon auf der Stelle zu spüren ist, ist Herbert Knunbauer. Er betreibt unter anderem den "Tank-Point" in Pinswang, wenige Kilometer von Füssen und Schloss Neuschwanstein entfernt, kurz hinter der österreichischen Grenze. Ab 10 Uhr am Donnerstagmorgen sei der Grenzverkehr an der Tankstelle deutlich zu spüren gewesen. "Da wurde es voll", sagt er. Auffällig: "Viele Deutsche haben die Spritpreise auf der Anzeige fotografiert, weil es hier so viel günstiger ist als bei ihnen", berichtet Knunbauer.

30 Cent weniger für Kraftstoff in Österreich statt Bayern

1,829 Euro kostet der Liter Super am Donnerstagnachmittag, sagt er, 1,999 Euro der Liter Diesel. "Der Unterschied ist beim Diesel wohl sogar größer als vor dem Tankrabatt." In Deutschland zahlen Kunden tatsächlich teils 2,40 Euro für den Liter. Für Knunbauer dürfte das Ende des Tankrabatts also Grund zur Freude sein, wenn die Tanktouristen als Kunden zurückkommen.

Stammkunden aus Deutschland seien aber auch in den vergangenen drei Monaten weiter zu ihm gekommen, berichtet er. Denn trotz des Rabatts: Viel günstiger als in Österreich wurde der Sprit in Deutschland nicht. "Da hat man schon bemerkt, dass die Konzerne nicht den vollen Rabatt an die Kunden weitergegeben haben", sagt er. Er habe versucht, die Stammkunden zu belohnen, sagt er. Und sich bemüht, den Preis trotz Tankrabatt auf ähnlichem Niveau wie in Deutschland zu halten.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Herbert Knunbauer
  • Gespräch mit Josef Bellinger
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