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Bericht: Deutscher Segel-Meister soll sich an Kindern vergangen haben


Sexueller Missbrauch an Mädchen?
Bericht: Deutscher Segel-Meister soll sich an Kindern vergangen haben

Von t-online, kwi

20.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Segelboote auf dem Starnberger See (Archivbild): Ein Segellehrer soll mehrere Kinder missbraucht haben.Vergrößern des BildesSegelboote auf dem Starnberger See (Archivbild): Ein Segellehrer soll mehrere Kinder missbraucht haben. (Quelle: imago stock&people)
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Prozessbeginn in einem besonders schockierenden Fall: Ein Deutscher Meister im Segeln steht unter Verdacht, vier Jugendliche missbraucht zu haben.

Die Missbrauchsfälle im Sport reißen nicht ab. Immer mehr mutmaßliche Vergehen werden angezeigt. So wie im konkreten Fall, der kommende Woche vor Gericht in Starnberg verhandelt wird.

Laut eines Berichts des "Merkur" soll ein heute 24 Jahre alter ehemaliger Segler des Bayerischen Yacht-Clubs (BYC) vier Mädchen im Alter von 14, 15 und 16 Jahren missbraucht haben. Der Bericht bezieht sich auf Aussagen eines Münchner Rechtsanwalts, der zwei Opfer vertritt. Zitiert wird auch Richter Franz von Hunoltstein, der Sprecher des Amtsgerichts Starnberg. Dieser erklärt demnach, dass alle vier Geschädigten als Nebenklägerinnen in dem Prozess auftreten würden. Alle hätten auch anwaltlichen Beistand. Darüber hinaus seien sechs weitere Zeugen in den Sitzungssaal 125 des Starnberger Amtsgerichts geladen. Für die Woche darauf sei bereits ein weiterer Verhandlungstag anberaumt.

Nächtliche Griffe in den Intimbereich

Was war geschehen, dass dieser Missbrauchsvorwurf die Segelwelt am Starnberger See inzwischen aufrührt? Sportlich hatte der heute 24-jährige Beschuldigte des Bayerischen Yacht-Clubs (BYC) Erfolg. Er war nicht nur in der Bundesliga aktiv, wie der "Merkur" berichtet, er brachte es auch einmal zum Deutschen Meister seiner Bootsklasse.

Der Angeklagte soll sich an insgesamt vier Mädchen vergangen haben. Die Taten sollen sich zwischen 2016 und 2020 im Umfeld von internationalen Segel-Veranstaltungen sowie in einem Privathaus im Landkreis Starnberg nach einer Regatta ereignet haben. Der Mann soll des Nachts die jungen Frauen im Intimbereich berührt haben, während sie schliefen.

Anwalt: "Die Opfer und deren Familien sind schwer getroffen"

Kurz nach dem letzten bekannten Missbrauch seien die Fälle im Sommer 2020 bekannt geworden. Die Eltern zweier Opfer hatten Strafanzeige erstattet, nachdem diese ihnen von dem mutmaßlichen Missbrauch erzählt hatten, berichtet der "Merkur". Über mögliche Anzeigen der früheren Fälle sei nichts bekannt. "Die Opfer und deren Familien sind schwer getroffen", wird der Münchner Rechtsanwalt Walter Lechner zitiert, der zwei Opfer vertritt. "Daran hat sich bis heute nichts geändert."

Der mutmaßliche Täter bestreite bislang die Vorwürfe, so der Bericht. Auch seine Verteidiger, Rechtsanwalt Florian Wille aus Mainz und Andrea Y. Combé aus Heidelberg, schwiegen bislang. Combé hatte sich als Verteidigerin des Moderators und Wetterexperten Jörg Kachelmann einen Namen gemacht, wie unter anderem der "Spiegel" berichtete: Sie erreichte für ihn 2011 einen Freispruch vom Vorwurf der Vergewaltigung.

Sexueller Missbrauch in Sportvereinen immer wieder Thema

Der Beschuldigte sei seit besagtem Sommer 2020 nicht mehr beim BYC aktiv, wie der Vorstand auf "Merkur"-Anfrage bestätigte. Weitere Informationen habe der Verein bislang nicht geäußert.

Sexueller Missbrauch zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Sports, wie eine Fallstudie von Ende September über sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Sportvereinen dokumentiert. Die Sporthochschule Köln wertete dazu 72 Berichte und Anhörungen von Betroffenen aus, berichtete der NDR. Darin geht es unter anderem um zerrissene, blutige Schlüpfer nach einer Vergewaltigung durch den Trainer, Scham und Leistungsdruck sowie Eltern und Vereinskollegen, die wegsehen. "Die Berichte sind wirklich erschütternd", so Bettina Rulofs als Leiterin der Studie.

Die Studie zeige erstmals mit drastischen Beispielen, wie Kinder, meist von ihren Trainern, "im Sport sexuell belästigt oder missbraucht wurden". Sportsoziologin Rulofs sagt, der Sport bringe viele positive Aspekte mit sich. "Aber das, was Betroffene von sexualisierter Gewalt berichten, ist das krasse Beispiel dazu."

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