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Schneemangel zwingt Skigebiet in Bayern in die Knie: Am Brauneck schließt die Piste


Schneemangel in Bayern
Zum Skifahren zu warm: Brauneck schließt letzte Piste

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 06.01.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:221228-911-008644Vergrößern des BildesWintersportler fahren am Draxlhang im Skigebiet Brauneck mit einem Schlepplift die Piste hinauf (Archivbild): Im dortigen Skigebiet musste wegen Schneemangel nun die letzte Piste schließen. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)
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Ernüchterung nach Traumstart in den Winter: Im Skigebiet Brauneck nahe München ist der Betrieb vorerst eingestellt.

Wegen der außergewöhnlich milden Temperaturen und des damit verbundenen Schneemangels müssen Bayerns Skigebiete den Betrieb einschränken. Das bei Ortsansässigen und Münchnern gleichermaßen beliebte Skigebiet am Brauneck in Lenggries schloss am Donnerstagabend seine letzte bislang noch fahrbare Piste.

Am wegen seiner Lage auf 1100 Meter Meereshöhe eigentlich als schneesicher geltenden Spitzingsee im Landkreis Miesbach sollten am Freitag noch zwei der zehn Pisten geöffnet sein, wie die dortigen Alpenbahnen auf ihrer Webseite mitteilten.

Ungewöhnliche Situation

Dass ein Skigebiet im Januar den Betrieb komplett wieder einstellen muss, ist außergewöhnlich. Eine ähnliche Situation gab es zuletzt vor sieben Jahren, als sich der Saisonstart wegen ungewöhnlich hoher Temperaturen sehr verzögerte: "Weihnachten 2015 hatten wir tatsächlich nahezu das gleiche Phänomen", sagte Antonia Asenstorfer, Sprecherin der vier "Alpen Plus"-Gebiete, zu denen sowohl das Brauneck als auch der Spitzingsee gehören. "Wir hatten damals in den Weihnachtsferien bei der Taubensteinbahn am Spitzingsee den Sommerbetrieb wieder aufgenommen."

Im Gespräch mit t-online erklärte Sprecherin Asenstorfer, die Skitage würden seltener: Seien es einst 120 im Winter gewesen, seien es nun vielleicht 110, irgendwann nur noch 100, überschlägt sie. Und natürlich könne sie nicht in die Zukunft schauen. "Aber dass man auch in 20 oder 25 Jahren noch zum Skifahren nach Bayern kommen kann, davon gehe ich aus", sagt Asenstorfer. Und das sei wichtig – schließlich habe auch die Wintersportregion im bayerischen Oberland Vorteile, obwohl sie weniger schneesicher ist als die Tiroler Gletscher.

Am Brauneck beschneien viele Betreiber die Pisten mit Kunstschnee

Ein "ballungsraumnahes Skigebiet" biete die Region, sagte Asenstorfer. Das heißt: Skipisten, nur einen Tagesausflug von der Millionenstadt München entfernt. "Sollte man hier nicht mehr fahren können, bin ich sicher, zieht es viele weiter weg, nach Österreich oder in die Schweiz." Eine bessere Klimabilanz habe man damit nicht, ganz im Gegenteil.

Am Brauneck beschneien die Betreiber viele Pisten mit Kunstschnee. Doch sind die Temperaturen zu hoch, nützt auch eine Schneekanone nichts. Die Kunstschnee-Unterlage ist in den vergangenen zwei Wochen dahingeschmolzen.

Besser ist die Situation am Sudelfeld oberhalb von Bayrischzell, wo dank Kunstschnee für den Freitag 15 der 27 Pisten befahrbar gemeldet waren. Auch im Garmischer "Classic"-Skigebiet und am Nebelhorn in Oberstdorf läuft der Betrieb auf mehreren Pisten.

Zukunft des Wintersports in vielen bayerischen Gemeinden ungewiss

Dass die Skigebiete in den vergleichsweise niedrigen Bayerischen Alpen für eine verlässliche Wintersaison zu niedrig gelegen sind, war schon Jahrzehnte vor Beginn der Klimawandel-Diskussionen Thema. Der ehedem bekannte Ski- und Kletterführerautor Walter Pause bemängelte das bereits Mitte der 1960er Jahre in seinen Werken.

Im Gespräch mit t-online prognostizierte auch der Wissenschaftler Maximilian Witting von der Ludwig-Maximilians-Universität München eine unsichere Wintersport-Zukunft für Gemeinden unterhalb einer gewissen Höhe.

Dabei hatte der Winter für die Bergbahnen im Dezember verheißungsvoll begonnen. "Wir hatten diesen Winter zunächst einen Traumstart mit Schnee und sehr kalten Temperaturen", sagte Asenstorfer. "Dann hat das fast schon traditionelle Weihnachtstauwetter eingesetzt, das in diesem Jahr leider besonders ausgeprägt ist."

Skifahrern und Seilbahnen bleibt die Hoffnung: "Für nächste Woche ist jedenfalls etwas Schnee vorhergesagt und sobald es die Temperaturen zulassen, werden wir nochmals zusätzlich beschneien", sagte Asenstorfer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Recherchen vor Ort am Spitzingsee
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