Seit 85 Tagen vermisst: Münchner Polizei ohne neue Hinweise im Fall Huber

Es ist einer kuriosesten Vermisstenfälle in München: Seit 85 Tagen ist Vanessa Huber verschwunden. Doch es gehen bei der Polizei keine neuen Hinweise ein.

Der Fall wurde bereits vor neun Tagen bei "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" gezeigt (mehr darüber lesen Sie hier) – doch kaum jemand kennt diese Frau: Vanessa Huber, 39 Jahre alt, aus Unterhaching. Seit dem 5. November 2022 wird sie vermisst. Doch Hinweise gehen bei der Polizei derzeit nicht mehr ein. Die Ermittler kommen deshalb nicht weiter.

Zuletzt war die Frau in einem Norma-Supermarkt einkaufen, dann verschwand sie spurlos. Nach Aussage ihres Ehemanns soll sie danach noch zu Hause gewesen sein. Die beiden stritten sich dort. Dann verschwand die 39-Jährige.

Vermisste hatte kaum Kontakte zu Nachbarn

Die "Süddeutsche Zeitung" titelte mit "Ein Ort sucht ein Phantom". Denn bisher finden sich in der Heimatgemeinde im Süden von München kaum Personen, die überhaupt Bekanntschaft mit Vanessa Huber gemacht haben.

Fest steht lediglich: Die Vermisste zog vor vier Jahren aus Berlin nach Unterhaching im Landkreis München. Dort lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann in einem Mehrfamilienhaus, unweit des Ortszentrums. Die beiden hatten keine Kinder. Auch sonst hätte es kaum Kontakt zur Nachbarschaft gegeben.

Lediglich eine ehemalige Mitarbeiterin des Norma-Supermarktes an der Münchnerstraße, in dem sie zuletzt auf den Überwachungskameras entdeckt wurde, erinnert sich daran, dass die Frau dort öfters einkaufen war. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Doch die Angestellte soll inzwischen in einer anderen Filiale arbeiten.

Weder Mitarbeiter der anliegenden Geschäfte, noch Rathausvertreter oder Kommunalpolitiker haben jemals von Vanessa Huber gehört. Möglicherweise ist ein Grund dafür die Corona-Pandemie, in der Kontakte reduziert wurde.

Täter könnte noch auf der Flucht ein

In "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" wurde die Suche nach Vanessa Huber im Vergleich zu anderen Vermisstenfällen in Deutschland früh thematisiert. Denn Vanessa Huber könnte sich möglicherweise in ganz Deutschland aufhalten. Deshalb sollten viele Bundesbürger den Fall vor Augen geführt bekommen. Damit sie Hinweise geben können, sobald ihnen die Vermisste ins Auge sticht.

Doch davon verspricht sie die Polizei inzwischen wenig. Vanessa Huber könnte eher Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein, meinen die Ermittler. In diesem Fall wäre nicht nur die Vermisste spurlos verschwunden, sondern auch der mutmaßliche Täter. Dieser könnte wiederum bis heute sein Unwesen treiben.