"Bavarian Airlines"-Gründer wegen Betrugs angezeigt: Was ihm vorgeworfen wird

Der mutmaßlich Minderjährige Adem K. wollte "Bavarian Airlines" gründen, wurde jetzt aber von einem ehemaligen Geschäftspartner angezeigt.

Adem K. gab vor 18 Jahre alt zu sein und das ganz große Geschäft drehen zu wollen: Eine neue Fluglinie, "Bavarian Airlines", sollte den etablierten Fluglinien hierzulande Konkurrenz machen. Große Medien sprangen darauf an, K. gab Interviews, t-online und viele andere Medien berichteten über ihn. Doch wie sich herausstellte, war K. wohl nicht einmal volljährig. Er ist mutmaßlich nur 15 Jahre alt.

Und auch die Pläne hinter seiner Fluglinie sind wohl nur Luftschlösser, mutmaßlich sogar Teil eines Betrugsnetzwerks: Mutmaßlich wollte er Investorengelder einwerben und mit ihnen seinen Lebensstil finanzieren, ohne wirklich Pläne für eine Fluglinie voranzutreiben. Mittlerweile hat ein Ex-Partner von K., Michael Lampel, Anzeige gegen den mutmaßlichen Betrüger erstattet.

Lampel hat auch den Vater des "Bavarian Airlines"-Gründers angezeigt

t-online liegt die Strafanzeige gegen den Gründer der "Bavarian Airlines" vor. Lampel bezichtigt K. des mehrfachen Betrugs, der Urkundenfälschung, des falschen Tragens von Titeln, "und möglicherweise weiteren Straftaten" – etwa Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Missbrauch von Scheck- und Kreditkarten. Außerdem schuldet K. Lampel, zumindest laut dessen Aussage, 500.000 Euro aus der gemeinsamen Geschäftsbeziehung.

K. habe außerdem drei verschiedene Ausweise – einen deutschen, einen türkischen (der zeigt, dass er – Stand 2023 – erst 15 Jahre alt ist) und einen UN-Ausweis. Der sei auf jeden Fall gefälscht.

Lampel, der K. als Berater helfen sollte, die Fluglinie aufzubauen, zeigt gleichzeitig auch den Vater von K. an – wegen Beihilfe. Auch Geschäftspartner Nathanel P. aus Wien hat Lampel angezeigt.

Adem K. ist für t-online für Nachfragen nicht mehr erreichbar. Auch Nathanel P. antwortet auf Gesprächsanfragen von t-online nicht mehr.