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München: Boulder-Wand "Riesige Rosi" geplant – größer als je zuvor


75 Meter lang in einer Unterführung
"Riesige Rosi": Eine der größten Boulderwände weltweit geplant


Aktualisiert am 04.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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"Riesige Rosi": So soll die Kletterwand mit 700 Quadratmeter Boulder-Fläche in der Unterführung an der Rosenheimer Straße einmal aussehen.Vergrößern des Bildes
"Riesige Rosi": So soll die Kletterwand mit 700 Quadratmeter Boulder-Fläche in der Unterführung an der Rosenheimer Straße einmal aussehen. (Quelle: Kraxlkollektiv)

Eine Initiative baut öffentliche Kletterwände in München. Nun plant die Initiative ihr nächstes Projekt: größer als alles andere zuvor.

Das Münchner "Kraxlkollektiv" plant in München eine neue Boulderwand. Größer als alle anderen vorher. Dabei fing die Gruppe einmal ganz klein an. Initiator Maximilian Gemsjäger kann sich an die Anfänge noch genau erinnern. Geboren wurde die Idee von öffentlichen Kletterwänden auf der anderen Seite des Erdballs, und zwar in Australien. Dort besuchte Maximilian Gemsjäger vor drei Jahren seinen Bruder, der auf einer Weltreise gerade in Melbourne Station machte.

Gemeinsam gingen die Geschwister zum Bouldern, so wie sie es auch in München regelmäßig tun – mit einem Unterschied: In Melbourne kraxelten sie nicht in einer Halle oder in der freien Natur am Felsen, sondern an einer öffentlich zugänglichen Kletterwand unter einer Autobahnbrücke. Beim Anblick der Boulderfläche, erzählt Maximilian Gemsjäger, "habe ich mir gedacht: Warum gibt es so etwas eigentlich nicht in München?"

Zurück in der Heimat, fragte Gemsjäger Freunde, ob sie die Idee einer öffentlichen Boulderwand unterstützen wollen. Es war die Geburtsstunde der Initiative "Kraxlkollektiv". Mittlerweile gehören ihr rund 60 Menschen an. Zwei Kletterwände hat die Gruppe in München bereits aufgestellt. Jetzt ist eine weitere Boulderfläche in einer Unterführung geplant: die "Riesige Rosi", eine der größten ihrer Art weltweit.

"Am Anfang hat niemand daran geglaubt"

"Am Anfang hat niemand geglaubt, dass wir das umsetzen können", sagt der heute 28-Jährige, der sein Studium mittlerweile abgeschlossen hat. Als Standort für die erste Wand musste zunächst noch eine private Fläche gewählt werden – nämlich auf dem Gelände des Kulturzentrums "Sugar Mountain" in Sendling. Dort steht bis heute der "Lolliblock", dem im August 2021 der "Dicke Hans" folgte. Diese Boulderwand stand prominent auf der Theresienwiese und auf öffentlichem Grund, weshalb das "Kraxlkollektiv" erstmals mit dem Rathaus zusammenarbeitete.

Das sei hilfreich gewesen, so Gemsjäger, als der "Dicke Hans" einen neuen Standort brauchte und diesen im Vorjahr unter der Candidbrücke in Untergiesing fand. In der Zwischenzeit war das "Kraxlkollektiv" auf der Suche nach einer Örtlichkeit für die nächste Boulderfläche. Fündig wurde man – dank der Mithilfe der Stadt – in Ramersdorf, genauer in der Unterführung an der Rosenheimer Straße.

Die "Riesige Rosi" in einem 75 Meter langen Tunnel

Was dort ab Mai in dem 75 Meter langen Tunnel entstehen soll, ist eine andere Hausnummer als alle anderen Projekte des "Kraxlkollektivs". Während der "Lolliblock" eine Kletterfläche von 44 und der "Dicke Hans" von 35 Quadratmetern hat, ist die "Riesige Rosi" mit 700 Quadratmetern Boulderfläche geplant. "Da können Hobby-Boulderer zwei, drei Stunden lang klettern und haben immer noch nicht alle Routen durch", sagt Gemsjäger.

Damit wäre die "Riesige Rosi" eine ernsthafte Alternative zu den vielen Boulderhallen, die zuletzt nicht nur in München wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Dort zahlt man meist zehn oder mehr Euro Eintritt. Genau hier setzt der Grundgedanke des "Kraxlkollektivs" an. "Wir glauben, dass es in München mehr niedrigschwellige Angebote für Boulderer braucht", sagt Gemsjäger. "Jeder sollte die Möglichkeit haben, zum Bouldern zu gehen, ohne viel Geld auszugeben."

Die Anlage soll geschätzte 270.000 Euro kosten

Viel Geld braucht das "Kraxlkollektiv" aber, um seine Pläne zu verwirklichen: Geschätzte 270.000 Euro wird die Anlage in der Unterführung kosten. Einen Großteil davon habe man schon beisammen, sagt Gemsjäger, auch dank der Unterstützung des Deutschen Alpenvereins, unter dessen Dach das "Kraxlkollektiv" mittlerweile agiert. Aktuell gibt es laut Gemsjäger bei der Finanzierung noch eine Lücke von 35.000 Euro. Einen Teil davon hoffe man über eine Crowdfunding-Kampagne einzunehmen, bei der bislang 60 Unterstützer mehr als 2700 Euro gespendet haben.

"Für uns ist das ein großes Projekt – finanziell wie personell", sagt Gemsjäger. Laufe alles nach Plan, könnten Ende September die ersten Boulderer in der Unterführung kraxeln. Neben Routen aller Schwierigkeitsgrade soll dort auch Kunst zu sehen sein – in Form von Graffiti und einem wechselnden Kunstwerk der Woche. Das "Kraxlkollektiv" will außerdem im Tunnel Boulder-Workshops anbieten und noch mehr Menschen für dieses Hobby begeistern. Und er selbst? Auch er gehe weiterhin regelmäßig zum Bouldern, sagt Maximilian Gemsjäger. So viel Zeit muss sein.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Maximilian Gemsjäger
  • www.kraxlkollektiv.de
  • www.startnext.com/riesige-rosi/mehr-infos
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